Sonntag, 28. Juli 2013

Mit schnellen Schritten in Richtung H

Ich hab ja beim Schweißen der Lenksäulenhalterung trotz Abdeckung mehrere Löcher in den Fahrersitz gebrannt. Außerdem hat der Vorbesitzer mal ein Brandloch in die Rücksitzbank gemacht weil er zu dämlich war seine Zigarette richtig aus dem Fenster zu schnipsen.


Das Armaturenbrett war damals ja auch schon ziemlich am Ende. Vorfaceliftteile gibt es nicht mehr an jeder Ecke und so muss man zugreifen wenn es Ersatz gibt. 2007 hat jemand im Kleinanzeigenmarkt der Passat-Kartei Deutschland genau sie Teile inseriert, die ich gesucht habe: Armaturenbrett, Tachorahmen, eine Sitzgarnitur, die Hutablage und noch so manche vorfaceliftspezifischen Teile mehr. Preis: eine Kiste Bier. Die Teile lagerten in Kirchheim/Teck und da wohnt die Tante von Alex. Also ist er mal mit seinen Eltern mitgefahren als diese die Tante besucht haben, hat auf einen kleinen Umweg bestanden und das Auto mit meinen Teilen vollgepackt. Dann lagerten sie geraume Zeit in Aalen bis ich sie mal mitgenommen habe als ich aus dem Syncro von Alex die Klimaanlage ausgebaut habe weil er dieses Zeugs nicht mag. Die Teile gehen manchmal komische Wege aber - lange Rede, kurzer Sinn - so konnte ich mein Lager mit genau den Dingen füllen, die ich jetzt brauchte. So zum Beispiel die Rücksitzbank.

 
Etwas komplizierter war es da schon beim Fahrersitz. Der Austauschsitz hatte keine Höhenverstellung, der originale Sitz aber schon. Also musste ich da ein bisschen basteln:


Aber das Ergebnis stimmt:


Weil danach noch ein bisschen Zeit war habe ich mal die unschöne Chromleiste an der Heckklappe etwas aufgehübscht. Neu gibt es die leider nicht mehr.



Beim Blick in den Motorraum ist mir dann aufgefallen, dass der eigentlich auch gar nicht so extrem schön ist und man da zumindest ein bisschen etwas tun sollte.


Also raus mit der Schleifpaste, Politur, dem Bremsenreiniger und dem Pflegespray und Feuer frei !


Besonders viel Spaß macht es aber nicht ...

Samstag, 27. Juli 2013

Vorbereitungen für die Reise - wenn sie denn mal stattfindet !

Die ganze Woche schon fahre ich 32b Syncro und der 3BG staubt vor der Garage ein. Vor unserer Reise möchte ich den Wüstenfuchs nochmal auf Herz und Nieren prüfen und kleinere Wehwehchen beheben. Er verhält sich aber unauffällig und verrichtet seinen Dienst ohne Murren und Knurren. Nach 20.000 km habe ich heute auch mal das Öl gewechselt und zwar zum ersten Mal mit meiner neuen Konstruktion, die genau so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe.


Das Öl, das bei der Kilometerleistung unter erschwerten Bedingungen doch nicht mehr so wirklich gut aussieht ist ganz sauber und direkt in den Kanister gelaufen. Gut so !

Als nächstes habe ich dann mal den Sonnenschutz wieder verbaut, zunächst an diesem vermaledeiten Glasdach, hier hat mir eine Rettungsdecke ausgeholfen, die braucht sowieso niemand ...


... und im weiteren Verlauf dann auch an den Scheiben, die Saugnäpfe halten wie gehabt schlecht bis überhaupt nicht !


Am Heck war ein Kabel abgerissen, das habe ich bei der Gelegenheit gleich noch geflickt, jetzt funktioniert auch der Heckwischer wieder.

Die Reise letztes Jahr war temperaturtechnisch schon grenzwertig. Meine Frau hat damals gemeint, sie fährt nur noch einmal mit wenn wir ein Auto mit Klimaanlage nehmen. Also habe ich so ein Ding heute mal nachgerüstet. Passt, oder ?


Wer einmal (unfreiwillig) nachts auf nordafrikanischen Straßen unterwegs war stellt fest, dass man dort niemals genug Licht haben kann. Also mussten die Zusatzscheinwerfer wieder aufs Dach. Sieht etwas mantamäßig aus, ich fahre damit auch nicht gerne herum aber es hilft ja nichts. Diese mussten zunächst aber erst einmal gesäubert werden, dieser Schmutz hätte wahrscheinlich eine interessante Geschichte zu erzählen wenn er das könnte.



Gleich montiert und sie funktionieren noch. Ich habe das so konstruiert, dass die Steckverbindungen hinter der B-Säulen-Verkleidung liegen und somit war der Anschluss kein allzu großer Act.


Das einzige Problem, das sich jetzt stellt ist, dass es auch in Tunesien momentan nicht ganz so ruhig ist  aber wir werden die Lage beobachten und dann sieht man schon ...


Samstag, 20. Juli 2013

Zurück in die Schweiz !

Nachdem der Syncro so schnell fertig wurde, konnte ich mich heute dann wieder ausschließlich dem Schweizer widmen. Diese Woche sind all die Bestellungen eingetrudelt und mit so vielen Teilen auf Lager konnte ich dann ganz entspannt loslegen. Witzig war die Kiste, die gestern von VW kam:


Man möchte meinen, dass da irgendetwas großes, schweres drin wäre, sie war aber ganz leicht und auch nicht wirklich prall befüllt:


Wenigstens entsprach die Größe dem Preis, die paar verchromten Plastikleisten kosten nämlich stolze 150 Euro. Aber ich will nicht mosern und bin froh, dass es die immer noch gibt !

Die "Chromleisten" sehen nämlich am Schweizer nicht mehr wirklich gut aus. Wenn die wenigstens aus Schrom wären, dann wäre das ja nicht das große Problem aber die Plastikhaut, die da um die Alufolie "gewickelt" ist wird im Laufe der Jahre milchig und die Zierleiste somit unansehnlich.


Wenigstens lässt sich der Keder ohne Demontage des Fensters aus- und einbauen.



Leider gibt es die Leisten an den Türen nur in Kombination mit der Dichtung und da waren mir 400 Euro ehrlich gesagt fast ein bisschen zu viel. Hätte ich aber gleich gescheit nachgesehen und festgestellt, dass die Dichtungen nach 31 Jahren auch nicht mehr ganz so taufrisch sind, hätte ich das Geld wahrscheinlich investiert. Na jetzt ist es zu spät. Ich habe auf Chromzierleistenklebeband von 3M zurückgegriffen und das sieht eigentlich auch ganz gut aus. Und lässt sich auch ganz ordentlich verarbeiten. Ich bin mal gespannt wie lange das hält ...


Die Dichtungen der Dreiecksfenster habe ich in einer Waschmittellauge wieder geschmeidig gemacht und gereinigt. Dem weiteren Zusammenbau standen dann nur noch die rostigen Fensterstege im Weg. Die sind pulverbeschichtet und das ist immer ein bisschen blöd zu lackieren weil die blank gemacht werden müssen. Der Lack verträgt sich nicht mit der Beschichtung und wirft dann unansehnliche Bläschen. Also runter mit der alten Beschichtung ...


... Grundieren ...


... und Lackieren.


Hätte ich jetzt noch die Stege der richtigen Seite behandelt, hätte ich sie auch gleich noch einbauen können ... ;-).

Manchmal gehen die Teile für unsere Autos komische Wege. Im Herbst letzten Jahres bekam ich einen Anruf von einer älteren Dame, dass sie einen Zweitürer abzugeben hätte. Ich wusste, dass der Günter, ein Freund von mir, so einen Wagen für einen Anhängerumbau sucht und so habe ich den vermittelt und verbracht.


Jetzt kam das Radio wieder zurück zu mir, denn ich möchte den jungen Oldtimer so original wie möglich halten. Heute hat es dann auch seinen Weg in den Schweizer gefunden.


 Es funktioniert einwandfrei und ist stilecht.

Dann blieb eigentlich nur noch, die Anhängerkupplung zu montieren, die lag mir mittlerweile auch eher im Weg rum. Bei der Gelegenheit konnte ich dann auch gleich noch die Stoßstange schwärzen.


Nachdem heute dann auch die Kennzeichenhalter per Post kamen, habe ich die natürlich auch noch gleich angeschraubt bevor ich die in meinem Chaos gleich wieder verliere ;-).

Und nachdem mir die Heckklappe permanent auf den Kopf gefallen ist, habe ich diesen Makel dann auch noch gleich behoben.



Yalla ... Yalla !

Am Sonntag kam mir die Idee mit Tunesien, am Montag mit meiner Frau gesprochen, am Dienstag die Teile für den Syncro bestellt, am Mittwoch und Donnerstag eingebaut, am Freitag zugelassen, am Samstag die Fähre gebucht. Das ging jetzt aber doch recht schnell ...

Also jetzt mal rückwärts:


Plan ist so ein Gemischtaufenthalt. Fünf Tage durchs Land und fünf Tage am Strand. Einfach mal reinschnuppern. Ich hoffe, ich verliere bis dahin nicht wieder unsere Reisepässe, das ist mir diese Woche schon zwei Mal passiert ...


Der Syncro war relativ schnell gemacht. Etwas verwundert hat es mich, dass in jedem der Kartons, in dem die Vorderachslager waren, nochmal ein anderes Lager mit dabei war. Kann sich das jemand erklären ??? Ich denke, das ist eine Fehlbestückung, ich habs mal dankend so angenommen, so kann ich meinen Kompressor wenigstens anständig lagern ;-).


Das Einpressen habe ich dann auch gleich mal arabisch vorgenommen, mir war der Aggregateträger irgendwie zu unhandlich für die Werkstattpresse.


Ärgerlich war die Tatsache, dass ich jetzt schon wieder einen neuen Bremssattel gebraucht habe. Der alte, der hier noch fast wie neu aussieht und auch wie gesagt nur 20.000 km gehalten hat, hatte es definitiv hinter sich.


Auch hier hatte ich wieder das Problem, dass beim anschließenden Entlüften kaum Bremsflüssigkeit hinten rauskam. Ich hab mal alle betreffenden Komponenten gecheckt und bin zu dem Schluss gekommen, dass das fast am Bremskraftregler liegen muss. Also war ich gezwungen, mit der Hinterhofmethode zu entlüften, da kam dann wenigstens etwas raus. Der Hauptbremszylinder hat es glücklicherweise überlebt.


Die ersten 200 km sind schon zurückgelegt, es funktioniert alles einwandfrei und die nächsten Wochen werde ich jetzt den Syncro mal vermehrt zum Einsatz bringen ...

Mittwoch, 17. Juli 2013

Planänderung

Unberechenbar wie ich bin habe ich das Projekt Schweizer jetzt erst einmal auf Eis gelegt. Ich habe meine für August geplante Ägyptenreise aus politischen Gründen (ja, das gibts auch bei mir...) auf Herbst oder Frühjahr verschoben und das so entstandene Loch im Terminkalender muss ja irgendwie gefüllt werden. Dafür brauche ich aber meinen Wüstenfuchs, an dem es noch die ein oder andere Arbeit zu erledigen gibt: 


Am Vorabend der Abfahrt zu unserer Tour letztes Jahr ...

 
... musste ich ja leider noch feststellen, dass die Vorderachslager komplett hinüber waren, die ganze Vorderachse um ein bis zwei Zentimeter nach unten hing. Es blieb nur die arabische Methode um das zu reparieren aber es hat die 12.500 Kilometer gehalten.


Also habe ich heute mal die Vorderachse ausgebaut um die neu zu lagern.



Hier wird dann auch ziemlich klar, dass es diese Lager hinter sich haben. Dank der Grube war die Achse auch schnell ausgebaut, mal sehen ob ich morgen dazukomme, die aus- und einzupressen.


Ein neuer Magnetschalter wäre auch sicherlich nicht die schlechteste Idee, bei Temperaturen ab 40 Grad versagt der gerne mal seinen Dienst. Auf jeden Fall muss hinten links ein neuer Bremssattel rein, der jetzt verbaute war billig. Aber wer billig kauft, kauft zwei Mal bekannterweise. Er hat genau 20.000 Kilometer gehalten. 

Bleibt nur noch die Frage wo es hingeht wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle. Bis zur Ankunft im Zielland werden lediglich 700 Kilometer auf dem Tacho stehen. Trotzdem werden wir den europäischen Kontinent verlassen und der Syncro wird Wüste sehen und über Dünen fahren. Das Land war schon lange fällig. Viel Spaß beim Raten ;-)   

Samstag, 13. Juli 2013

Schönheitskur

Dieses Wochenende habe ich mal ein bisschen mit Chromfarbe experimentiert. Allzu viel habe ich mir da ehrlich gesagt nicht erwartet aber es ist wesentlich besser geworden als ich gedacht hätte.


Für alle Outsider: es handelt sich um die Leisten unterhalb der Scheinwerfer und des Kühlergrills. Die sind eigentlich verchromt, der Chrom löst sich aber im Laufe der Jahre gerne auf.

Der Innenraum ist jetzt auch soweit ausgeräumt und mittlerweile sind alle Türen innen abgerüstet. Das ist notwendig weil zum einen die Stege zwischen den Scheiben nicht mehr ganz so schön und schon leicht angerostet sind, zum anderen weil ich alle verfügbaren Chromteile mittlerweile beim Volkswagen Classic Parts Center geordert habe und die untere Chromleiste sich nur einbauen lässt wenn die Türen weitestgehend abgerüstet sind.


Ein Muss ist eine Anhängerkupplung, dass ich meinen Wohnwagen auf Treffen mitnehmen kann. Die 75 PS sind zwar mit den 750kg Anhänger fast schon überfordert aber ich muss ja keine Rennen damit fahren. Vorfacelift-Anhängerkupplungen sind zwar gar nicht so einfach und an jeder Ecke zu bekommen aber da hat mir wieder mal mein Ägypter ausgeholfen, der mittlerweile ja schon in den ewigen Jagdgründen schlummert.


Die war für ihre 31 Jahre zwar noch recht gut aber ich bin damals etliche Male unsanft damit aufgesessen und so war die Halterung der Steckdose leicht verbogen und auch sonst waren natürlich Gebrauchsspuren vorhanden.


Also angeschliffen, grundiert und lackiert. Jedenfalls aber nur den Teil, den man nachher auch sieht. Wir wollen es ja mal nicht übertreiben.


Wenn schon, denn schon. Auch der Motorraum soll zumindest so ein bisschen besser aussehen als er das jetzt tut. Also habe ich mal angefangen, das erste Teil zu lackieren oder besser zu grundieren, in diesem Fall den Zahnriemenschutz.



Die Zeiten zwischen den Trockenphasen habe ich damit verbracht, mal die rechte Seite zu polieren, poliertechnisch bin ich jetzt zumindest außen durch.


Und wenn jetzt wieder irgendwelche Kommentare kommen von wegen wieso verplemperst Du so viel Zeit in der Garage ? Das ist alles zwischen 19.00 und 22.00 Uhr passiert, Abendessen war da zwischendurch auch noch drin. Tagsüber war ich im Biergarten. Jose, ein alter Freund aus Spanien, mit dem ich von 1999 bis 2000 mein Auslandsjahr an einer Schule in England verbracht habe, hatte auf dem Rückweg von Korfu sieben Stunden Aufenthalt in München und so war es klar, dass wir diese Zeit gemeinsam verbracht haben. Wir sind immer noch in Kontakt und sehen uns auch so im 3-Jahres-Rhythmus. Zuletzt hat er an einer Schule in den USA gearbeitet, ich treffe mich aber trotzdem noch mit ihm, so intolerant bin ich dann auch wieder nicht ...