Sonntag, 26. August 2018

In die Outskirts der Wüste

Es gab da zwei Dinge, die mich gedrückt haben: zum einen wollte ich wissen, ob die Arbeiten an der Zündung den gewünschten Erfolg gebracht haben, zum anderen wollte ich am letzen Ferientag nicht faul auf dem Sofa liegen. Es war mal wieder eindeutig Zeit für eine Tour. Zeit war dann auch der limitierende Faktor, denn ich hatte hatte nur einen Tag Zeit. Da es ziemlich langweilig ist, alleine zu fahren, ein zweites Fahrzeug von großem Vorteil ist und man zu zweit einfach Strecken befährt, bei denen man alleine vielleicht etwas vorsichtiger ist, zum Beispiel aus Angst, steckenzubleiben, habe ich meinen altbewährten Mitfahrer mit seinem roten Westfalia angerufen und der hat auch sofort zugesagt.
Super! Und wohin fährt man, wenn es bei einem Tagesausflug bleiben muss? Das ist gar nicht so einfach. Aber das Fayoum, eine Oase gut 100 Kilometer südwestlich von Kairo ist immer ein lohnendes Ziel. Obwohl der rote Westfalia mitsamt Fahrer erst zwei Tage zuvor dort gewesen ist, haben wir uns für dieses Ziel entschieden. Ich war schon seit ein paar Monaten nicht mehr dort gewesen und letztendlich sind diese Kurztrips ja auch Erprobungs- und Erkundungsfahrten mit dem Ziel, die besten Strecken und die schönsten Übernachtungsplätze zu finden. Denn der Sommer geht dem Ende zu und  es kommt die Zeit, in der man auch nachts gut im Bus schlafen kann, ohne gleich mehrere Liter Wasser auszuschwitzen.

Ich habe den Bus immer noch in der Arbeit stehen, verabredet hatten wir uns morgens um acht an der Total-Tankstelle am Anfang der Fayoum Dessert Road. Der Bulli ist auch sofort angesprungen, was schon mal durchaus beruhigend war.
An der Universität vorbei ging es zum Giza Square auf die Haram-Straße zu den Pyramiden. Absolutes Heimatgebiet des T2 und seiner zahlreichen Taxigefährten in der Gegend.

    
Tanken musste ich dann auch noch, das letzte Mal war Ende Juni südlich von Alexandria, das konnte wahrlich nicht schaden. Sprit rein, knapp 30 Liter hat er sich seitdem gegönnt, knapp 200 Pfund bezahlt, das sind knapp 10 Euro und es konnte weitergehen. Dachte ich zumindest, denn nach 10 Metern klopfte  plötzlich jemand an meine Fensterscheibe. Ein Ägypter wies mich darauf hin, dass an der Zapfsäule eine große Benzinpfütze sei und sich eine entsprechende Spur bis an meinen Bus zog. Ja genau, Freundchen, dachte ich mir. Diese Tricks kenne ich aus Italien. Alles Gauner hier. Ich steige aus und Du klaust mir meine Tasche. Aber nicht mit mir! Wo soll denn da Benzin rauslaufen? Blöder geht es ja wohl nicht mehr. Als ich noch so meinen Gedanken nachhing, kam ich dann plötzlich zur Vernunft. Stopp, Du kommst gerade aus Europa, ja, da passiert so was, aber in Ägypten? Nein, der sagt wahrscheinlich echt die Wahrheit. Unterstützend kam noch hinzu, dass der gute Mann sich bereits wieder verdrückt hatte, denn eine Benzinpfütze am Boden lockt hier wahrlich keine Katze hinter dem Ofen vor, auch der Tankwart fand das irgendwie nicht wirklich beunruhigend, obwohl er noch mit einem Fuß drin stand. Malesh, es raucht ja keiner. Wobei ich mir da nicht so sicher wäre.
Ein Blick durch die geöffnete Motorraumklappe hat dann auch gezeigt, dass der gute Saft an der rechten Innenwand entlang auf den rechten hinteren Längsträger gelaufen ist und von dort aus auf den Boden. Es war nass, aber es schien nichts nachzulaufen. Das war ja auch schon mal was, damit konnte ich leben, denn es gab ja ein Tagesziel zu erreichen, ich würde das einfach am Treffpunkt noch einmal kontrollieren, wenn ich dann immer noch Benzin verlor, dann könnte ich immer noch tätig werden. An den Pyramiden vorbei ging es schnellen Reifens an den vereinbarten Treffpunkt.
Eine kurze Kontrolle ergab, dass alles trocken war und nach Rücksprache mit meinem Kompagnon war ich dann endgültig beruhigt, der hatte das selbe Phänomen auch schon zwei mal. "Da weiß man dann, dass voll ist", meinte er.
Hier befüllt man die Tanks ja im Normalfall bis oben das Benzin rausläuft. Traue niemals einer selbstabschaltenden Zapfpistole.  Ich nehme an, dass der Tankwart den Rüssel zu weit herausgezogen hat und etwas daneben vorbeigelaufen ist. Aber das war zu dem Zeitpunkt ohnehin schon wieder Schnee von gestern. Auf ging es auf der Fayoum Dessert Road nach Süden und dann auf der Straße entlang des Qarun Sees nach Westen.


Auf der Fayoum Dessert Road, die autobahnähnlich ausgebaut ist, war das Ganze noch recht chillig, denn spätestens ab dem Punkt, wo die Straße nach Assiut und Oberägypten abgeht, ist da nicht mehr viel los.


Anders auf der Qarun Lake Road. Die Typen fahren da, als hätten sie morgens beim Aufstehen eine SMS erhalten, die ihnen mitteilt, dass sie am Abend um zehn tot umfallen. Alles egal und jetzt noch mal auf's Ganze gehen.Hier ist höchste Fahrkonzentration vonnöten, den das schnellste, wendigste und am besten bremsendste Fahrzeug ist der T2 ganz sicher nicht.
Hier ist alles sehr ländlich und ursprünglich. Und wir haben viele gute Reaktionen auf unsere Busse erhalten. Winken, Daumen hoch, interessiert hinterher schauen. Das hat offensichtlich nicht nur die Damen auf der Ladefläche beeindruckt...


    ... sondern auch die Rindviecher.


Ja, schaut Euch besser noch einmal die schönen Seiten des Lebens an. Wenige Kilometer vorher lag am Seitenstreifen der Autobahn einer von Euren Kumpels. Er war tot und sicher noch nicht lange, denn man hat ihn noch gar nicht von Weitem gerochen. Den Rest machen dann die Sonne und die Vögel.

Die Suche nach dem ersten Stellplatz war gar nicht so einfach. Wir waren auf der Suche nach einer kleinen Stichstraße zum See. Das ist aber gar nicht so einfach wenn man sich nicht auskennt. Wir sind dann einfach auf das separate Seegrundstück der Agrilodge Kom El Dikka gefahren (29.408388, 30.485296). Gut, besonders einladend war das nicht, da war noch so ein Tor, das uns die Einfahrt versperrt hat. Aber da es nicht verschlossen war, hat uns dieser Umstand als ansonsten gute Gäste des Restaurants nicht weiter gestört.


In einiger Entfernung war dann doch noch jemand, das sah aus wie eine kleine Bar wo der saß. Das Schild an der Einfahrt hat auch auf erhältliche Snacks und Getränke verwiesen, sein Pfeifen haben wir aber einfach mal als freundliche Begrüßung interpretiert.
Wer braucht schon Getränke wenn man Selbstversorger ist. Heiß und kalt, Milch und Zucker, Gläser und Tassen, Cola, Schokolade und Weißwein, alles dabei!


Wir saßen da sicher eine Stunde unter einer palmenbedeckten Pergola. Gut, der niedrige Wasserstand des Sees hat nicht unbedingt zu einer guten Luft beigetragen, aber da hat man keinen Einfluss darauf. Das ist ein schönes Fleckchen und es hat sich auch niemand an unserer Anwesenheit gestört. Mach das mal in Deutschland...


Nach dieser ersten Rast waren wir wieder bei ausreichenden Kräften, um die Weiterfahrt in's Wadi Rayan anzutreten. Das ist ein Naturschutzgebiet und Wüste light, in der sich auch das Wadi Hitan, das Tal der Wale befindet. Wer mal in die Gegend kommt, das ist absolut empfehlenswert.


    

Weite Teile des Gebietes sind über geteerte Straßen zu erreichen, aber auch hier muss man aufpassen, denn es kann immer wieder mal zu Sandverwehungen kommen.


Jetzt hat der T2 zwar die ausreichende Höhe für Fahrten abseits befestigter Wege (da kann man fast alles am Unterboden ohne Aufbocken reparieren, das ist echt irre) und auch der Heckantrieb in Kombination mit dem Gewicht des Heckmotors sorgen für Vortrieb abseits der Straßen, aber er ist und bleibt nun mal kein Allradfahrzeug. Außerdem sind die 50 PS natürlich nicht wirklich leistungsstark. Aber, was ich sagen möchte ist, dass man dennoch im Sand (vorausgesetzt er ist nicht zu tief und nicht zu weich) ganz gut vorankommt. Dünen würde ich jetzt nicht fahren, aber wir waren auch noch nicht an der Grenze des Zumutbaren.
Wir haben uns erst mal langsam an die Sache herangetastet und haben versucht, auf der Piste zu bleiben. Wir hatten ein klares Ziel vor Augen und wollten sehen, ob die Busse es bis dorthin schaffen. Dazu später aber mehr.


Erst einmal mussten kürzere sandige Abschnitte überwunden werden. Das war kein Problem. Und schon waren wir an der ersten Panoramastelle angekommen.



Runter geht ja bekanntlich immer einfacher als rauf. Wir sind dann auch versetzt gefahren, es müssen sich ja nicht unbedingt gleich beide festfahren.


Was soll ich sagen? Es war gar kein Problem. Hierbei ist dann auch das folgende Video entstanden. Seht selbst:


So weit so gut. Jetzt konnten wir unser nächstes Ziel in Angriff nehmen. Off-Piste möglichst nahe an die Dünen vorne rechts im Bild ran war der Plan.


Allerdings wurde es dort dann schon auch recht weich. In altbewährter Aufgabenteilung ist der Westfalia als Spähfahrzeug voraus. Ausgemacht war, dass ich auf ein Zeichen nachkomme, wenn das machbar ist, was ich dann glücklicherweise auch tun konnte.


Entstanden sind dann echt tolle Bilder, die an längst vergangene Zeiten erinnern. So ein Bus kann echte Lebensqualität schaffen, man muss es nur zulassen.





Den Standort dieser Dünen kann man sich ganz leicht merken, denn sie befinden sich in unmittelbarer Nähe des Ras El Helal Camps (29.212507,30.405232). Von hier aus hat man eine beeindruckende Aussicht auf den Lower Lake. Und übernachten könnte man dort auch wenn man wollte. Das klingt schon mal sehr gut!


Absolut vertrauenerweckend finde ich auch, dass man hier offenbar auf Nummer sicher geht. Im Falle eines sprungartigen Anstiegs des Seespiegels um mehr als 100 Meter muss man hier nicht ertrinken, sondern kann sicher mit dem Boot an das rettende Ufer paddeln.



Das Camp ist urgemütlich. Falls unangemeldeter Besuch kommt, der essen möchte, habe ich mir sagen lassen, dass der Besitzer folgendes Vorgehen an den Tag legt: Zunächst einmal führt er eine Reihe von Telefonaten durch bevor er sich auf sein Motorrad schwingt, in Kamikazemanier die Dünen und den Abhang an den See offroad runterbrettert, um kurz darauf mit Siegermiene und einem Fisch in der Hand wieder am Camp aufzuschlagen. Dann folgt eine zeitintensive Grilleinlage bevor man abschließend wohl einen wirklich leckeren gegrillten Fisch bekommt.

   
Leider blieb es diesmal bei den Telefonaten, gefolgt von einem Malesh (auf deutsch: leider habe ich heute keinen Fisch für Dich). Also beließen wir es bei Beduinentee und kaltem Wasser. So mussten wir wenigstens nicht die Toilette rechts vom grünen Bus besuchen.


Woher ich weiß, dass das die Toilette ist? Ich habe sie trotzdem besucht. Aber nur ganz kurz ;-).

Wir waren entspannt, das Problem Stillung des Hungers jedoch noch lange nicht gelöst. Also sind wir zurück Richtung Tunis. Dort wollten wir eigentlich tanken, aber es gab kein Benzin mehr. Nur noch 80 Oktan verbleit Wassermix mit Altölbeimischung und Zweitakttauglichkeit. Das wollten wir den Bussen nicht antun.
Und satt wird man davon auch nicht. Aber wir dachten uns, es wäre eigentlich nur fair, in das Kom El Dikka zu gehen, wenn wir schon dessen Infrastruktur vormittags so großzügig nutzen konnten.


Das Kom El Dikka ist eine Agrilogde, also Bio und Öko und so ein Zeug. Und das heißt hierzulande Slow Food. Jetzt muss man aber wissen, dass regular food in Ägypten eigentlich schon Slow Food ist, also ist Slow Food eigentlich Slug Food ... es hat gedauert und gedauert, bis unser wirklich köstliches Essen endlich kam und hat unseren gesamten Zeitplan durcheinander gebracht. Wir wollten spätestens um 16.00 Uhr los, dass wir wenigstens noch den Hauch einer Chance gehabt hätten, vor Anbruch der Dunkelheit die Stadtgrenze zu erreichen.
Los gekommen sind wir dann um 17.00 Uhr. Und wir erinnern uns, die Straße, die dem Vorhof der Hölle gleicht, lag vor uns. Es schien als hätten die Menschen dort eine weitere SMS erhalten: Fehlinformation, Ihr fallt schon um 20.00 Uhr tot um. Jetzt mal yalla yalla, gebt alles.
Wir sind ja an den Verkehr längst gewöhnt, aber im T2 ist das alles nochmal etwas ganz anderes. Was im normalen Auto problemlos machbar ist, führt im T2 -zumindest bei mir- zu Schweißausbrüchen.
Und man muss immer mit allem rechnen (auch auf der Autobahn): tiefe Löcher, große Steine auf der Fahrbahn, 20-30 Zentimeter hohe Verwerfungen und tiefe Rinnen, unbeleuchtete Tuktuks, unbeleuchtete Motorräder, unbeleuchtete Motorräder, die einem entgegen komme, unbeleuchtete Motorräder, die 2 Meter lange Stangen transportieren  (quer versteht sich!) und so weiter. Bei Tageslicht ist das alles noch halbwegs handlebar, nachts erfordern die Verkehrsverhältnisse ein schier nicht leistbares Maß an Konzentration. Aber wir sind ja erfahren und so sind wir wieder gut in Kairo angekommen.
Fazit: Das Fayoum ist von Kairo aus für einen Tag auch mit dem T2 gut machbar, aber gerade bei der Hitze relativ anstrengend und es sitzt einem ständig die Zeit im Nacken. Aber es war ein toller Tag!       



Freitag, 24. August 2018

Aufwachen! Summer is over!

Summer is over. Bei 36 Grad kommt das nicht ohne kurzes Zögern über die Tasten aber es ist so. Der Bus stand immer noch so wie ich ihn vor fünfeinhalb Wochen abgestellt hatte, etwas anderes stand auch nicht zur Debatte.


Ich stehe nach jeder längeren Abwesenheit jedes Mal wieder ungläubig vor der Schutzhaube angesichts des unglaublichen Schmutzes, der sich da in nur wenigen Wochen ablagert.


Der geht sogar durch den Stoff. Mittig ist die Abdeckung annähernd so wie sie sein soll und rechts der traurige Ist-Zustand. Das atmen wir täglich ein, das sollte man sich mal vor Augen führen. Und gelegentlich mit der aktuellen Diskussion in Deutschland abgleichen. Es gibt immer noch diverse Graustufen zwischen schwarz und weiß. Es hat aber auch alles sein Gutes: in diversen Nachbarländern, darunter Österreich freut man sich über die dummen Deutschen, die ihre neuen Diesel zu Schleuderpreisen ins Ausland verramschen.
Aber nicht nur in die Atemwege findet diese Mischung aus Sand, Staub, Abgasen und Säuren ihren Weg, sondern auch in jede Ritze der Autos.

So sieht zum Beispiel mein Passat im Motorraum aus:

 
Der hat mir diesmal die Wiederbelebung auch echt schwer gemacht. Übeltäter war ein korrodierter oder eher mit dieser Mischung verschmodderter Kontakt am Anlasser.

Der Bus hat hingegen ging gleich beim ersten Startversuch in die Vollen. Wobei das nicht ganz stimmt, er ging eher in die Halben, denn da war ja noch was.

 
Auf dem Rückweg von der Nordküste hatte ich ja Probleme mit meiner Zündung. An diese Baustelle bin ich vor den Ferien mich nicht mehr ran gegangen, allerdings habe ich vor meiner Abreise noch alles besorgt von dem ich dachte, dass man es mal wechseln sollte:

- Zündkerzen
- Zündkabel komplett
- Verteilerfinger
- Verteilerkappe
- Unterbrecherkontakt
- Zündkondensator

Das alles hat mich knapp 25 Euro gekostet und ist aus brasilianischer, bosnischer, türkischer und italienischer Produktion. Bei dem Preis habe ich das auch mal pauschal ohne Vorabcheck bestellt.

Er lief also, beim ersten Gasstoß kam aber dann auch schon die erste Fehlzündung und dann ging er aus. Das wollte ich ändern.

 
Erst mal raus mit den Kerzen. Bereits da wurde ganz schnell klar, wie schrauberunfreundlich der T2 eigentlich ist. Anfällige Knie und Kreuzbeschwerden darf man da nicht haben. Und man muss gut tasten können.


Gut, das war jetzt schon mal kein Luxus mehr. Weiter ging es mit den Zündkabeln. Links ging das noch recht gut, die Kabel der rechten Bank verlaufen aber vor dem Luftkasten und da geht es ganz schön eng zu. Das hat mich ein bisschen Zeit gekostet.


Wer genau schaut, der wird gesehen haben, dass ich meinen Keilriemen auch mal erneuern könnte. Steht auf der Agenda, muss ich aber erst noch besorgen.

Als nächstes ging es der Verteilerkappe und dem Finger an den Kragen.


Der Finger war noch ganz ok, der Tausch der Kappe aber unumgänglich. Natürlich habe ich beides erneuert.


So, und dann ging es an den eigentlichen Übeltäter meiner Zündungsprobleme. Zumindest hatte ich den Unterbrecherkontakt stark in Verdacht. Und dass der nicht gleich wieder verbrannte Stellen bekommt, habe ich den passenden Kondensator gleich mitbestellt.


Der Unterbrecher ging naturgemäß gut raus, der Kondensator sitzt aber hinter dem Zündverteiler und da bin ich absolut nicht an die Schraube gekommen. Nach knapp zwanzig Minuten und verschiedenen Versuchen habe ich aufgegeben. Ich musste den Verteiler drehen und dadurch anschließend die Zündung neu einstellen. Das ist eigentlich nicht so schlimm, denn nach dem Wechsel des Unterbrechers muss man das sowieso, vorsichtshalber habe ich mir aber trotzdem eine Markierung gemacht. Man weiß ja nie.
Das war übrigens auch der Grund, wieso ich vor den Ferien nicht mehr mit der Zündungsrevision angefangen habe. Ich musste mir erst noch Werkzeug aus Deutschland mitbringen. Lediglich die Zündzeitpunktpistole hatte ich doppelt, die Fühlerlehre und die Prüflampe habe ich mir noch einmal besorgt.


In dieser vorteilhaften Position war der Kondensator natürlich schnell ausgebaut und auch hier habe ich ganz sicher nicht am falschen Ende gespart:


Der Unterbrecherkontakt ließ sich gut einstellen. Hierzu dreht man den Motor bis die Kerbe an der Verteilerwelle den Unterbrecher maximal geöffnet hat. Jetzt muss das 0,4mm-Blatt der Lehre sich saugend zwischen den Kontakten bewegen lassen. Ich habe gleich auf Anhieb sauber getroffen. 1:0 für mich.
Jetzt den Verteiler wieder in seine ursprüngliche Position zurückdrehen und die Kerbe an der Kurbelwellenscheibe suchen. Kerbe? Welche Kerbe? Na super, ich habe keine gefunden. Vielleicht wurde das Ding falsch herum montiert, hier ist ja alles möglich, aber es blieb mir nichts anderes übrig als die Zündung zunächst einmal nach Gehör und Gefühl einzustellen. Ich würde mal sagen, ich habe es ganz gut getroffen.