Samstag, 12. November 2016

Mit gebrochenem Auspuff in die Wüste

Mein Auto ist seit geraumer Zeit richtig zugelassen und so kann ich damit jetzt auch einige Ziele in der näheren Umgebung ansteuern. Letztes Wochenende stand ein Ausflug in das Fayoum auf dem Programm. Naherholungsgebiet Nummer eins wenn man aus Kairo kommt.


Anfänglich lief es ganz gut, aber so richtig lange hielt die Freude nicht. Ich hatte in Deutschland noch sämtliche Auspuffgummis erneuert, doch offensichtlich war es da mit der Qualität nicht weit her. Urplötzlich hatte ich eigenartige Schleifgeräusche, bei denen mir sofort klar war, woher die kamen.


So konnte das natürlich nicht bleiben. Ich hatte weder Werkzeug noch irgendwelche Teile an Bord, mit denen ich den Schaden provisorisch hätte richten können. Nichts, bis auf ein Stück Schnur. Als ich den Auspuff damit hochbinden wollte, kam ein junger Ägypter vom Cafe gegenüber auf mich zu und meinte, dass das keine so gute Idee sei. Das war mir auch klar, aber was sollte ich machen? Ich konnte gar nichts machen, aber er. Er ging mit mir auf die Suche nach einem Stück Draht, den er dann irgendwo in einer Garage auch gefunden hat. Und jetzt konnte ihn nichts mehr bremsen. Er hat sich dann unters Auto gelegt und bevor ich mich versehen konnte, war der Auspuff wieder fest. Gut gemacht, das sollte halten. Geld wollte er keines, Wir haben uns dann dankbar verabschiedet.
Das hat auch gehalten, doch man konnte deutlich hören, dass der Auspuff irgendwo etwas abbekommen hatte. Er machte mit lauten Blasgeräuschen auf sich aufmerksam. Ich wusste, dass die Piste zum Wadi Hitan eine ziemliche Belastung für das Auto werden würde und mir war klar, dass die Chance groß war, dass der Auspuff das nicht überlegt. Was also tun? Ich musste mir eine Werkstatt suchen. Dummerweise war es Freitag, also der Tag, der bei uns dem Sonntag entspricht.
In der Nähe von Tunis Village habe ich zumindest schon mal einen Teilehändler für Tuktuks, bzw. Mopeds gefunden. Bei dem konnte ich auch Auspuffgummis kaufen. Allerdings wollte ich ja den Auspuff schweißen lassen. Das ging dann so ein bisschen hin und her, bis es mir zu bunt wurde und ich  per Telefon um eine Übersetzungshilfe bei Nora gebeten habe. Was ich nicht wusste war, dass der Händler mich schon ganz gut verstanden hatte und draußen auch schon ein Kumpel unter meinem Auto lag, um die Auspuffgummis zu montieren. Der könnte mir das auch schweißen.

 
Das war ein bisschen ein komischer Kauz, ziemlich überdreht. Er hat ständig arabisch mit mir gesprochen, obwohl ich ja kaum was verstehe. Aber er hat nicht aufgegeben. Also habe ich dann mit ihm auf deutsch gesprochen. Eine zielführende Kommunikation war so natürlich nicht möglich, aber er hat sich dann in regelmäßigen Abständen totgelacht. Immerhin war zumindest beim Grundproblem Einvernehmen.
Der Weg in seine Werkstatt hat sich  ganz schön gezogen. Das waren sicher 15 Kilometer durch die ländliche, ägyptische Prärie. Irgendwann waren wir dann aber da. In Windeseile hatte er den kompletten Auspuff ab Kat ausgebaut. Wie er das so schnell hinbekommen hat, ist mir ehrlich gesagt ein  Rätsel.


Hier war dann auch klar, was passiert war. Die Auspuffanlage ist am Getriebe fixiert und der Ganze Rest, den man hier sieht, hing frei. Das hat der Mitteltopf nicht lange mitgemacht. Durch die Hebelwirkung des Endtopfes, war Eingang des Rohres am Mitteltopf fast komplett gebrochen. Das musste wirklich geschweißt werden.
Über die Sonnenbrille habe ich mich nicht wirklich gewundert.


Gewundert habe ich mich eher darüber, wie er geschweißt hat. Nämlich mit Elektroden und einem Gerät, dessen dicke Stromleitung gebrochen war und deswegen mit einer Gripzange zusammengehalten wurde. Angeschaltet wurde es (so wie die Flex), indem man zwei blanke Drähte in eine zerbrochene Steckdose gepfriemelt hat.


Die ganze Situation war auch so ein bisschen unangenehm. Das Auto zerlegt, der Typ total überdreht und im Nu war auch das halbe Dorf versammelt. Es war ja schließlich etwas geboten. Und am Höhepunkt meinte er, dass er jetzt gehen müsste. Es sei höchste Zeit für das Freitagsgebet. Das wollte ich ihm natürlich nicht verwehren.
Auf jeden Fall saßen wir jetzt da und warteten knapp 45 Minuten darauf, dass es weiterging.


So hatte ich wenigstens Zeit, mir seine Werkstatt mal genauer anzusehen. Allerdings war ich da recht schnell durch.


Als er dann wieder kam, gabs dann noch ein kleines Feuerwerk. Der Auspuff war schnell fertig geschweißt und wieder eingebaut, doch dann ging es um den Preis. Er war nicht zufrieden und hat sich dann irgendwann einfach ins Auto gesetzt und den Motor gestartet. Keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte. Also brauchte ich nochmal Nora, die mir übersetzt. Im Endeffekt habe ich dann viel zu viel bezahlt. Und dann musste ich noch die ganze Meute abwimmeln, weil wir hätten ja sicher Hunger und bräuchten ja sicher einen Führer und überhaupt. Ich bin dann einfach gefahren und war auch ganz froh darüber, dass alles geklappt hat.

Auf jeden Fall hat uns die Pause über zwei Stunden Zeit gekostet und die fehlten uns jetzt. Somit ging es zu den Wasserfällen im  Wadi Rayan im Eiltempo. Allerdings war da so extrem viel los, dass man da eh nicht so lange bleiben wollte. Auf dem anschließenden Weg ins Wadi Hitan gab es aber immer wieder mal eine Fotopause.

 
Diese buckeligen Wüstenpisten sind schon eine ganz schöne Belastung für das Auto und den Fahrer. Da rüttelt es einen ganz schön durch. Und immerhin waren das knapp 40 Kilometer einfach, die zu bewältigen waren.


Auf dem komenden sieht man die Wellen ganz gut, die einem das Leben schwer machen. Und unter der Höherlegung litt natürlich auch der Fahrkomfort. Allerdings wird es deutlich besser, wenn man so schnell fährt, dass man quasi über diese Rillen fliegt. Mit 100 gehts ganz gut. Allerdings muss man sich dann auch ganz ordentlich konzentrieren, denn es gibt immer wieder auch sandige Abschnitte. Ein paar Jeeps habe ich so überholt, ich hätte ganz gerne gewusst, was die sich denken.

   

Aber die Mühen lohnen sich. Wadi Hitan heißt auf deutsch Tal der Wale. Hier findet man in der Tat Überreste von Walknochen, die noch aus der Zeit stammen, als an dieser Stelle das Tethysmeer war. Die versteinerten Knochen sind frei zugänglich und nur mit einer Schnur abgesperrt.
Und landschaftlich ist das Wadi Hitan sehr beeindruckend. Es gibt dort auch ein kleines Besucherzentrum. Das Ganze ist UNESCO-Weltnaturerbe und die ganze Anlage sehr gepflegt.



 


Nach so einem anstrengenden und heißen Tag darf es dann abends ruhig auch ein schöneres Hotel sein und so sind wir in der Auberge Helnan direkt am Qarunsee abgestiegen. Da wollte ich 2009 bei meinem ersten Besuch in Ägypten schon hin, das hat damals aber nicht geklappt. Sag niemals nie.


Das ist ein schönes Hotel, jedoch haben wir uns hier in die touristischen Spuren begeben und das sollte sich am nächsten Tag rächen. Nach dem Auschecken ging es auf den Hotelparkplatz. Dort war die Polizei stationiert (wie das oftmals üblich ist) und die hat uns mitgeteilt, dass sie uns begleitet. Ich war wenig begeistert und habe ihnen dann auch gesagt, dass das gar nicht notwendig ist und dass ich hier ja wohne und mich auskenne. Es half alles nichts. Für den restlichen Tag sind wir die nicht mehr losgeworden. 


Man soll ja aus der Not eine Tugend machen und so habe ich das positiv gesehen. Immer wenn jemand rechts aus einer Seitenstraße schnell kam und schneiden wollte oder bei anderen unübersichtlichen Situationen kam von hinten die Sirene und das Blaulicht und schon war die Bahn frei. Beim Besuch der Töpfereien in Tunis Village haben sie dann zwei Stunden lang das Auto bewacht. Immer wieder kam ein Polizist in zivil rein um nachzusehen, ob wir noch da sind.



Erst auf dem Heimweg als wir schon auf der Fayoum-Kairo Desert Road waren, haben sie uns dann verloren. Ich bin zum Tanken rausgefahren und das haben sie nicht bemerkt. 

Dienstag, 27. September 2016

Der Feuerlöscher ist da!

Der Feuerlöscher ist wichtig, denn ohne diesen kann man hier kein Auto zulassen. Als wir das Auto aus dem Zoll geholt haben, waren alle Feuerlöscher irgendwie kurzfristig ausverkauft. Also haben wir zwar einen gekauft, aber keinen bekommen. Dafür aber die Quittung, denn ohne zumindest die Quittung vorzuweisen, kann man kein Auto zulassen. Fehlte also nur noch der Feuerlöscher. Natürlich mussten wir den in Alexandria kaufen und so musste der dann auch aus Alexandria nach Kairo gebracht werden. Klingt jetzt alles ein bisschen kompliziert, aber das ist normal hier.

 
Das ist jetzt aber kein normaler Feuerlöscher, da könnte ja jeder daherkommen. Nein, der ist explizit meinem Auto zugewiesen. Und das sieht man daran, dass die letzten drei Ziffern der Fahrgestellnummer des Syncros in das Gehäuse eingeschlagen sind. Die stimmen sogar, ich habe das eben überprüft.


Was es jetzt genau mit dieser Feuerlöschergeschichte auf sich hat, weiß ich nicht so wirklich. Allerdings war das schon immer ein relativ großes Ding. Als ich 2009 mit meinem damaligen Passat eingereist bin, wurde da im Vorfeld auch schon explizit darauf verwiesen, dass ein Feuerlöscher für die Einreise zwingend vorgeschrieben ist. Denselben habe ich jetzt wieder mitgenommen und mir - naiv wie ich bin - natürlich gedacht, dass der ausreicht. Aber weit gefehlt.
Irgendwo habe ich mal so eine Geschichte gelesen, dass ein Verwandter von Mubarak eine schlecht gehende Feuerlöscherfabrik hatte und man dann beschlossen hat, ein Gesetz zu verabschieden, das die Mitnahme von Löschern im Auto zwingend vorschreibt, um seine Firma zu sanieren.
Aber wahrscheinlich ist das nur so eine wilde Geschichte, die zwar gut ins Bild passen würde, aber mehr auch nicht.
Was mich dann doch ein bisschen überrascht hat ist, dass wir Deutschen oder besser gesagt Bayern da auch schon wieder unsere Finger im Spiel haben.
Die Dinger wecken mit dem Produktnamen Bavaria nicht nur heimatliche Gefühle, nein, das ist wirklich ein Hersteller, der seinen Sitz in Bayern hat. Entsprechend sind da auch Siegel drauf, die man hier sonst normalerweise nicht findet.

     
Wieso also jetzt der ganze Aufriss wegen des Feuerlöschers? Ich fahre immer noch mit den Zollkennzeichen herum und die verlieren am 8.10. ihre Gültigkeit wie man im Fahrzeugschein ganz klar sehen kann:


Als nächstes steht also die reguläre Zulassung des Syncros an. Das ist mir sehr recht, denn dann sieht man nicht gleich schon von weitem, dass ich Ausländer bin. Und hierzu muss ein Feuerlöscher im Auto sein - also DER Feuerlöscher, sonst geht das nicht. So wie ich das verstanden habe, wird das auch wieder ein ziemlicher Aufriss. Da brauchen wir dann nochmal ein Schreiben von der Botschaft und dann muss der Wagen zum Straßenverkehrsamt nach Giza gebracht werden. Dort bekommt man ein Formular, mit dem man nach Alexandria zum Zoll muss, der dann bestätigen muss, dass es sich bei dem in Zulassung befindlichen Fahrzeug genau um das handelt, das vor vier Wochen dort auch vorgeführt wurde. Selbstverständlich geht das nur mit dem Pass und der ist nächste Woche nicht im Lande, weil Ferien sind.
Ich werde also nochmal einige Zeit ohne Auto auskommen müssen. Das ist aber gar nicht mal so tragisch. Ich benutze es nämlich gar nicht so oft. In der Stadt geht es zu Fuß viel schneller und außerdem birgt der Straßenverkehr schon durchaus seine Tücken:

  
Da kann es dann schon mal passieren, dass man sich so auf den Verkehr konzentriert, dass keine Kapazitäten mehr übrig bleiben, um auf die Strecke zu achten. Eine schlechte bis gar nicht vorhandene und oft lückenlose Ausschilderung tut dann noch ihr übriges und plötzlich landet man ganz woanders als man eigentlich wollte.


Eigentlich wollte ich nach Maadi um einen Drucker zu kaufen. Das liegt genau in der entgegengesetzten Richtung. Aber für den Schnappschuss bin ich gerne mal einen Umweg gefahren. Allerdings war der Weg nach Maadi dann auch nicht so einfach zu finden, ich bin von der Ring Road schon drei Mal abgefahren, bis ich endlich am Carrefour war. Und dann kam mir die Idee, ich könnte mich dort ja mal nach einer Handyhalterung fürs Auto umschauen. Ich habe dann auch eine gefunden und der anschließende Weg zu Freunden, die ich noch besuchen wollte, war dann echt ein Kinderspiel.


Das klappt echt gut. Google ist zar nicht immer auf dem aktuellsten Stand was Einbahnstraßen anbelangt, aber Maps rechnet da relativ flott eine neue Route aus. Und plötzlich macht Autofahren hier noch wesentlich mehr Spaß. Ich habe mir ohnehin für 5 Euro 3GB Highspeed monatlich gekauft, weil ich im Autoradio gerne deutsche Sender höre, das reicht für die Google Navigation auch gerade noch.

Donnerstag, 8. September 2016

Elhamdullilah! Er ist da!

Genau vier Wochen nachdem ich meinen Passat in den Container gestellt hatte, konnte ich ihn gestern schließlich glücklich wieder in Empfang nehmen. 10 Tage war er im Hafen in Alexandria gestanden bis das Einfuhrprozedere abgeschlossen war. Das klingt zunächst mal nach einer langen Zeit, in der ich mich auch immer wieder mal gefragt habe, was da eigentlich so vor sich geht. So ganz herausfinden konnte ich das nicht, allerdings sind 10 Tage unter den gegebenen Umständen schon ziemlich gut. Ich selbst musste, beziehungsweise durfte da gar nicht so viel tun. Das Ganze wurde vom Behördenbeauftragten meines Arbeitgebers koordiniert, die Arbeit im Zoll haben wir an eine externe Firma übergeben.
Wieso aber sind 10 Tage jetzt eigentlich ganz schön gut? Europa hat viele Jahre lang seine alten und schrottreifen Autos nach Afrika entsorgt. In vielen afrikanischen Ländern gibt es mittlerweile Gesetze, welche die Einfuhr von alten Autos untersagen. Das trifft auch auf Ägypten zu. Und mit dreißig Jahren fällt mein Passat ganz klar in diese Kategorie. Das war die erste Hürde. Die zweite Hürde war, dass bei der Einfuhr von Autos eigentlich horrende Zollgebühren und Importsteuern anfallen. Diese beiden Klippen galt es zu umschiffen. Legal wohlgemerkt, denn ich bin ja hier als Vertreter der Bundesrepublik entsandt. Und genau unter dieser Maßgabe geht das auch. Durch ein Kulturabkommen zwischen Deutschland und Ägypten ist es möglich, dass Deutsche, die im Bildungssektor tätig und offiziell entsandt sind, für die Dauer ihrer Tätigkeit von den strengen Auflagen befreit sind. Einziger "Haken" an der Sache: das Fahrzeug ist dann personengebunden und darf nur vom Besitzer gefahren werden. Außerdem muss es nach Ende des Vertrags wieder ausgeführt werden.
Was jetzt in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis mit jeder Menge Papierkram verbunden. Zunächst brauchte ich mal eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung. Dann musste eine Bescheinigung erstellt werden, dass ich die Voraussetzungen für die zollfreie Einfuhr erfülle. Da waren dann auch die Fahrzeugdaten enthalten. Das Ganze musste von der Deutschen Botschaft und vom ägyptischen Außenministerium bestätigt werden. So wie ich das verstanden habe, war da irgendein Fehler drin und so musste das Ganze nochmal durch alle Instanzen.
Probleme gab es auch auf Seiten der Reederei und der Spedition. Zunächst waren das Fahrzeuggewicht und das Gewicht des Umzugsguts im Bill of Lading nicht getrennt aufgeführt. Ohne das war der Zoll nicht gewillt, den Container zu öffnen. Die Zeit drängte, denn nach einer Karenzzeit von 4 Tagen fallen für jeden Tag, an dem der Container im Hafen steht, Liegegebühren in Höhe vom 100 Dollar an. Das Problem war aber jetzt, dass hier das Wochenende anders fällt als bei uns. Nach einigem hin und her konnte das Bill of Lading dann geändert werden. Hier hatten wir auch noch Glück, denn der Zoll hat eine Kopie akzeptiert. Hätte er auf das Original bestanden, hätte sich das Ganze noch weitaus länger hingezogen. Als die Arbeit dann wirklich hätte beginnen können, gab es schon das nächste Problem. Der Container war von der Reederei nicht freigegeben. Das erfolgt normalerweise, wenn das originale Bill of Lading bei mir eintrifft. Aber das war ja nicht der Fall, also war der Container blockiert. Einige Anrufe bei der Spedition, unter anderem mit tatkräftiger Hilfe von Olaf  konnten dieses Problem dann relativ schnell lösen. Jetzt hätte das dann aber wirklich losgehen können, wäre da nicht der Fehler in besagter Bescheinigung gewesen. Da waren bereits vier Tage vergangen und ich wusste schon, dass die eigentliche Zollprocedur weitere vier Tage dauern würde. Außerdem brauchte ich meinen Pass, denn ich fliege dieses Wochenende nach Deutschland. Dementsprechend erleichtert war ich dann, als ich am Montag erfuhr, dass ich am Mittwoch zusammen mit einem Mitarbeiter unseres Behördenbüros nach Alexandria fahren und das Auto abholen konnte. Endlich!
Also ging es frühmorgens mit dem Zug von der Ramsis Station im Zentrum Kairos los. Alleine da könnte ich jetzt schon einen eigenen Beitrag schreiben. Da ging es zu, das kann man sich gar nicht vorstellen. Und dann kommt man nach der Sicherheitskontrolle rein und fällt erstmal aus den Latschen, so prunkvoll wie der ist. Da muss man in Deutschland lange nach was Vergleichbarem suchen.

                 
Zugfahren in Ägypten ist so ne Sache. Ich zitiere da mal gerne das Auswärtige Amt.

Das ägyptische Schienennetz ist teilweise veraltet. Es kommt immer wieder zu schweren Unfällen mit Toten. Der Zugverkehr ist stark eingeschränkt. Mit kurzfristigen Zugausfällen ist insbesondere auf Nebenstrecken zu rechnen. Vor diesem Hintergrund sollten Überlandfahrten auf der Schiene - mit Ausnahme der Schnellzüge zwischen Alexandria und Kairo - so weit wie möglich vermieden und wo möglich auf Flugverbindungen zurückgegriffen werden.

Klare Worte. Und wer die Züge sieht, kann die Ansicht des Auswärtigen Amtes kaum vom Tisch wischen. Die sind schon ziemlich alt und marode. Da gehen dann die Türen auch nicht zu und wenn der Zug nicht zu schnell fährt oder wenn man gerade näher an der Wohnung vorbeifährt als der Weg vom Bahnhof ist, dann kann man da auch mal aus- oder zusteigen. An dem Tag als wir gefahren sind, hat sich dann auch ein tragisches Zugunglück ereignet.

   
Da wir allerdings mit dem Zug von Kairo nach Alexandria wollten, bin ich relativ beruhigt gefahren. Der war richtig gut. Mit einem tollen Bordservice.


In Alexandria angekommen, hieß es dann erst mal warten. Das Auto war noch nicht "fertig". Also sind wir erst einmal ein bisschen ans Meer.


Alexandria ist ganz anders als Kairo. Ruhiger, sauberer, es erinnert ein bisschen an Südeuropa.

 
Wir wurden dann immer wieder vertröstet. Aus ein Uhr wurde 2. Aus 2 Uhr wurde drei. Jetzt ist der Angestellte der externen Firma mit dem Auto unterwegs. Dann doch wieder nicht, dann in 10 Minuten.
Wir haben uns die Zeit dann in einem Wasserpfeifencafe vertrieben. Ich denke, meinen Gemütszustand kann man da ganz gut erkennen.

 
Dann endlich um halb vier kam der erlösende Anruf. Der Mitarbeiter der Importfirma ist so gut wie da. Wir sollen an die Straße kommen, dann können wir ihn bald sehen. Ok, es hat dann noch einen guten Kilometer Fußmarsch gedauert, Straße ist halt irgendwie nicht wirklich Straße. Aber dann war es endlich so weit. Hinter einer Reihe parkender Minibusse stand er dann.



Das war dann schon echt ziemlich cool! Kurzer Check. Scheint alles in Ordnung zu sein. Der Mitarbeiter hat dann noch gemeint, ich soll auf meine Lichter gut aufpassen, die könnte man hier nicht kriegen und zeigt einmal im Kreis auf die Frontscheinwerfer und Heckleuchten. Plötzlich zuckt er zusammen. Da hat wohl jemand Mist gebaut.

  
Das will natürlich mal wieder keiner gewesen sein. Und das war nicht ganz der Plan, als ich mich entschieden habe, den Wagen genau deswegen in den wesentlich teureren Container zu stellen. Aber gut. Besser Plastik als Blech.

Und dann ging es auch schon zurück. Und das war dann auch die Überraschung des Tages. Zwischen Alexandria und Kairo verläuft eine neue Autobahn, von der man in Deutschland nur träumen kann. Zehn Fahrspuren. Drei auf jeder Seite für die Pkws, dann ein kleiner Wall und dann noch einmal zwei auf jeder Seite für die Lkws. Das ist genial. vor allem wenn man bedenkt, wie die Lkws in Ägypten normalerweise über die Autobahn heizen. Da wird einem Angst und Bange.

Was ich bislang sehen konnte, ist das meiste Umzugsgut auch wirklich angekommen. Ein paar Werkzeuge fehlen, auch ein paar Konsumgüter, zum Ausgleich habe ich aber eine Bedienungsanleitung für einen Kia auf koreanisch bekommen. Na immerhin.

  
Die Ersatzteilkiste habe ich noch nicht inspiziert. Ein echtes Problem war wohl die Antriebswelle. Aber die ist noch da.
Momentan fahre noch noch mit Zollkennzeichen durch die Gegend. Die gelten jetzt erst mal für vier Wochen. In dieser Zeit können wir dann die reguläre Zulassung durchführen. Jetzt darf er sich aber erst mal eine Woche ausruhen. Morgen beginnen die Ferien und ich fliege heim. Dann kann ich auch gleich ein Rücklicht mit einpacken.


Donnerstag, 1. September 2016

Wenn man ein dreißig Jahre altes Auto richtig fit machen möchte, hat man ganz schön zu tun.

Als Altblechfahrer hat man sich ja irgendwann einmal an so manches Zipperlein gewöhnt. Man arrangiert sich einfach mit Öl- und Wasserverlust, lässt die Achse klappern, den Auspuff röhren, schiebt Reparaturen auf. Und man stellt fest, das Auto fährt trotzdem. Dann kühlt die Klima halt nicht, das kann man ja dann immer noch machen, wenn man Zeit hat.
Wie ist das aber, wenn man weiß, dass man das Auto unter erschwerten Bedingungen braucht und das auf einem Kontinent, auf dem man gar nicht so einfach an VW-Ersatzteile kommt für ein Modell, das dort auf den Straßen quasi nicht vertreten ist?
Ich habe mir diese Frage gestellt und mir vorgenommen, meinen Syncro absolut auf Vordermann zu bringen. So viel kann ich jetzt schon sagen: es ist ein nahezu unmögliches Unterfangen. Man macht einfach aus einem 30 Jahre alten Auto keinen Neuwagen. Und selbst wenn man nur die dringlichsten Dinge erledigt, hat man ganz schön zu tun.
Jetzt aber mal der Reihe nach. Ich bin jetzt seit zweieinhalb Wochen in Ägypten, wohin es mich beruflich für einige Zeit verschlagen hat. Nach 20 Jahren Passat konnte ich mir nicht so recht vorstellen, auf ein anderes Auto umzusteigen und so war dann relativ schnell klar, dass da einer mitkommen muss. Und da kam nur einer in Frage: mein weißer Syncro. Dass das ohne Klimaanlage gar nicht geht, wird spätestens beim Blick auf den Temperaturverlauf in Kairo klar:

          
Gerade die Klimaanlage hat mich schon ganz schön auf Trab gehalten. Zunächst mal wurde die beim Befüllen gleich mal undicht. Ich habe ja den Kondensator vom T4 verbaut und der ist für den Passat nicht wirklich gedacht. Ich musste da an den Anschlussleitungen herumbiegen. Dann hat der Mechaniker, der die befüllt hat, auch noch einmal herumgebogen, weil der Adapter R12-->R134a nicht gepasst hat, und das war dann schon zu viel. Wir haben uns dann geeinigt, dass er noch einmal kostenlos befüllt und ich den Kondensator besorge. Habe ich dann auch getan und so hat die Anlage nochmal eine Befüllung bekommen.


Von dem Zeitpunkt an war sie dann auch dicht. Allerdings hat sie immer dann nicht funktioniert, wenn man sie dringend gebraucht hätte: bei Hitze. Bei kälteren Temperaturen hat sie einwandfrei gekühlt, aber sobald es draußen wärmer war, hat die Magnetkupplung eine halbe Sekunde zugeschaltet und dann gleich wieder ab. 3 Sekunden später dasselbe Spielchen. Und das dauerhaft. So etwas macht keine Magnetkupplung lange mit. Also habe ich eine andere gebrauchte eingebaut. Leider gab es da dasselbe Spielchen. Als dann auch die am Rutschen und Stinken war und ich ein fast neues Tauschteil bekommen konnte, musste ich den Fehler an einer anderen Stelle suchen. Mein Verdacht fiel auf den Niederdruckschalter. Und in der Tat, er gab das "fehlerhafte" Signal. Ich verwende denselben Trockner und Kombidruckschalter wie damals in meinem weißen Fünfzylinder. Das sind irgendwelche Normteile. Ich habe dann den Schalter nach einiger Recherche sogar noch bekommen. Gepasst hat er aber trotzdem nicht. Das konnte man aber mit einer Eisensäge passend machen. Aber auch der neue Druckschalter hat dieselben Symptome gezeigt. Scheinbar baut die Anlage mit dem T4-Kondensator und der geänderten Leitungsführung zu viel Druck für den Schalter auf. Beim 32b kennt der ja nur aus oder an bei unter, bzw. über 2 Bar und regelt die Taktung über den Verdampfer. Bei neuen Anlagen passiert dies scheinbar über den Druckschalter. Mir war das dann irgendwann zu blöd und ich habe den Niederdruckschalter einfach gebrückt. No risk, no fun. Und somit war die Anlage dann auch reif für die neue Magnetkupplung.

    

Seitdem funktioniert die Anlage einwandfrei. Bis auf den Kompressor. Der macht schon von Anfang an Geräusche als gäbe es kein morgen mehr. Aber solange er seinen Dienst tut ... ich habe vorsichtshalber mal Ersatz eingepackt.


Ich habe zwischen April und August fast 8000 Kilometer auf den Syncro gefahren. Eines Tages kam ich von der Arbeit und musste eine unschöne Pfütze unter dem Getriebe entdecken. Da war mir gleich klar, dass das kein Spaß werden wird. Eine Inspektion auf der Grube hat dann auch nicht wirklich dazu beigetragen, dass ich meine Meinung ändern konnte.


Ich habe auf den Getriebewellensimmering getippt und lag da auch ganz richtig. Beim Syncro macht der Ausbau des Getriebes jetzt nicht so wirklich Spaß. Selbstverständlich habe ich das Stellelement der Differentialsperre gekillt und auch sonst ganz schön geflucht, bis das Getriebe draußen war.



Das Schadensbild war dann aber auch für mich eher überraschend.



Dass an jeder erdenklichen Stelle im Auto Sand hängt, das sieht man auf den Bildern denke ich schon ganz gut. Nach dieser Aktion in Tunesien vor drei Jahren werde ich den auch nicht mehr so schnell los werden.


Dass sich allerdings der Sand in der Getriebeglocke durch den Simmering an der Getriebewelle entlangarbeitet und den Wellendichtring siffen lässt, das fand ich jetzt nicht so den Brüller. Denn genau für den Einsatz im Sand wollte ich den Syncro eigentlich mit in Ägypten dabeihaben. Wird schon schiefgehen. Und selbst wenn, ein tropfendes Auto mehr fällt hier auch nicht mehr auf. Den Kurbelwellendichtring habe ich dann auch gleich noch gewechselt. Das war auch kein Luxus mehr.


Ein nächstes Ärgernis war so ein Klonk, das beim Anfahren deutlich zu hören war und immer aufdringlicher wurde. Als erstes habe ich die Stabibuchsen erneuert, die waren ohnehin schon nicht mehr so taufrisch. Das hat gar nichts gebracht. Dann habe ich mit den Querlenkerbuchsen weitergemacht. Die hatten leichtes Spiel.


Auch das brachte keine Besserung. Irgendwann kam ich dann mal auf die Idee, die Überwurfmutter der Stoßdämpfer zu kontrollieren. Das geht bei eingebautem Federbein nicht wirklich gut, aber mit einer langen Rohrzange kommt man einigermaßen ran. Eine knappe Umdrehung ging und seitdem ist Ruhe. Ich musste die alten Muttern runterflexen, so draufgerostet waren die damals. Das sollte mir nicht noch einmal passieren und so habe ich die neue Mutter mit Kupferpaste eingesetzt. Sollte man wohl nicht machen.

Als dieses Problem dann behoben war, wurde der Passat dann schon wieder inkontinent. Diesmal war es Kühlwasser.


Man konnte genau sehen, wie das Kühlwasser an der Zylinderkopfdichtung entlang nach unten läuft. Na prima. Also musste der Kopf runter. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Es waren keine 4 Wochen mehr bis zur Verladung. Aber es hilft ja nichts. Oder tritt das Wasser vielleicht doch woanders aus? Das muss sich doch irgendwie überprüfen lassen. Wenn ich das System nur irgendwie unter Druck setzen könnte, dann müsste sich das ja relativ leicht herausfinden lassen. Gesagt, getan.


Es schien dann wirklich die Kopfdichtung zu sein. Also Kopf ab.



 Zur Sicherheit habe ich dann mal prüfen lassen, ob der Kopf noch plan ist. Mein Nachbar kann so etwas. Wir konnten keine relevanten Abweichungen feststellen.


Also konnte der Zusammenbau beginnen. Nach der ersten Probefahrt musste ich aber feststellen, dass die ganze Aktion so rein gar nichts gebracht hat. Da war ich dann aber auch echt mal leicht angefressen. Ich habe gleich noch vormittags eine neue Kopfdichtung samt Schrauben bestellt und mich dann nach der Arbeit sofort ans Werk gemacht. Mir war klar, dass ich um ein Planen des Kopfes nicht herumkomme. Der Zahnriemen und die Anbauteile waren schon demontiert und ich war kurz davor, den Kopf wieder abzuschrauben, als mir nach der Demontage der Spannrolle etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist:


 Was ist das denn? Ein Froststopfen? Den habe ich ja noch nie gesehen. Und der sifft. Wohin sifft das denn? Auf die Zylinderkopfdichtung! Bingo. Da habe ich die Teile gleich wieder abbestellt. Die Frage war dann, ob man den noch bekommt. Tut man. 70ct. bei VW.


Der Ausbau war dann recht fummelig. Zwischen Kopf und Kühlerlüfter sind grob 15-20 cm würde ich mal sagen. Hat ein bisschen gedauert. Dafür ging der Einbau viel einfacher als gedacht. Und dann war er auch echt dicht.

Dicht, aber nicht beschwerdefrei. Plötzlich gab der ganz eigenartige Geräusche von sich. Ich habe zunächst auf die Lichtmaschine getippt. So ein heulendes, drehzahlabhängiges Geräusch. als Übeltäter hat sich dann die Spannrolle entpuppt. Scheinbar ist der das Wasserbad nicht gut bekommen. Also raus damit.


Jetzt war dann auch wirklich alles ruhig und dicht. Bis auf den Kühlerschlauch. Biss in den Kühlerschlauch. Also notdürftig abgedichtet und neu gemacht.


Ein paar so Kleinigkeiten sind natürlich immer wieder angefallen, so war die Zündung verstellt. Eine größere Aktion hatte ich noch auf dem Schirm, nämlich den Wellendichtring am Flansch der Kardan hinten am Getriebe.


Den Dichtring gibt es schon seit längerem nicht mehr bei VW. Sehr wohl aber bei Audi Tradition. Dort kostet der zwar ein horrendes Geld, aber besser als wenn man ihn gar nicht mehr bekommt. Ich habe den auch bestellt und mit der Demontage begonnen. Dann habe ich bemerkt, was das für ein Aufwand ist, den zu wechseln und da ich eine Woche vor der Verschiffung stand, war mir das dann auch ehrlich gesagt ziemlich egal. Ich habe das Ganze wieder zusammengebaut. Dann sifft er halt.

Wie ich anfangs schon geschrieben habe, muss man irgendwann mal nen Schlussstrich ziehen. Zwei Tage vor der Verschiffung hing der Anlasser ab und an wieder. Und das, obwohl ich sowohl die Buchse als auch den Magnetschalter getauscht habe. Und in Kairo gibt es ja auch Werkstätten. Und meine Wochenenden sollen ja auch nicht zu langweilig werden.

Am 8.10. ging es dann los. Das Auto war mit diversen Umzugskisten im Kofferraum startklar. Auf nach Hamburg! Ich verbinde ja gerne das Notwendige mit dem Angenehmen und so habe ich noch zwei Tage in Hamburg bei meinem Kumpel Olaf verbracht, bevor der Passat dann erst mal im Container verschwunden ist.
Ich bin zwar schon ein paar Mal in Hamburg gewesen, das ist aber schon einige Zeit her. Also habe ich erst mal das übliche Touristenprogramm absolviert. Anreise mit dem Wassertaxi, Landungsbrücken, Speicherstadt, Rathaus, St. Pauli mit Reeperbahn, Elbtunnel und was man da halt so macht.







Irgendwann war mir dann aber noch nach was anderem. Wenn ich Helmut Schmidt schon zu seinen Lebzeiten nicht irgendwo mal live sehen konnte, dann wollte ich doch zumindest an seinem Grab innehalten. Nach einiger Zeit der Suche habe ich das dann auch gefunden. Sehr schlicht und sympathisch.


Selbiges gilt für sein Wohnhaus. Da hat mir Olaf geholfen, das zu finden.
Olaf hat mir sowieso vieles sehr erleichtert und mir Einblicke gegeben, die ich sonst nicht so ohne Weiteres gehabt hätte.
So waren wir zum Beispiel gleich am ersten Abend am Burchardkai, wo mein Container auf die Rio Bravo verladen werden sollte.


Er hat auch später dann die Ankunft und die Beladung des Schiffes genauestens dokumentiert. Da fühlt man sich doch gleich viel besser!



Natürlich stand der Aufenthalt in Hamburg aber auch im Zeichen des Autos. So habe ich nach vielen Jahren mal wieder Lars getroffen, einen Freund aus Studienzeiten, den es mittlerweile zur AutoBild verschlagen hat.
Und dann habe ich auch noch einer Institution einen Besuch abgestattet, der mir schon sehr lange vorgeschwebt ist, die Rede ist hier von der Oldtimer-Tankstelle. Das ganze Arrangement an und für sich ist echt irre und mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt. Da fühlt man sich innerhalb kürzester Zeit in die 50er Jahre zurückversetzt. Und super essen kann man da auch noch!


Dann wurde es aber langsam auch ernst. Ich hatte um 16.00 Uhr einen Termin bei der Spedition zur Beladung des Containers. Olaf hatte sich auch schon direkt von der Arbeit auf den Weg gemacht, um sich das Ganze anzusehen und mich dann anschließend zum Flughafen zu fahren.
Ein bisschen Zeit war aber noch. Und nachdem die Spedition in Norderstedt war, bin ich noch auf einen kurzen Abstecher zu Kiesow. Kiesow ist legendär und Deutschlands größter Schrottplatz. Das ist wie Shoppen. Ab mit dem Einkaufswagen auf den Platz und schon kann man sich die benötigten Teile nach Herzenslust ausbauen. Leider ist da im Bereich Passat 1 und 2 mittlerweile leider nicht mehr sehr viel im Angebot.


Bevor die mir mein Auto noch an die Kralle nehmen, bin ich dann auch mal los. Olaf war schon da und so konnte es dann auch gleich losgehen. Für mich war das alles ganz neu und aufregend, für die Mitarbeiter der Spedition aber natürlich reine Routine. Ein bisschen Papierkram und schon konnte es losgehen. Erst mal die Schilder ab, die brauche ich jetzt erst mal nicht mehr.




Dann ging es die Rampe hoch.




Da drin ist es ganz schön eng.


Erstmal wurde die Batterie abgeklemmt. Dann hinter und vor den Rädern Holzstücke am Boden festgenagelt, dass da nichts rollen kann. Dann noch vorne und hinten verzurrt und das wars dann schon.


Klappe zu, Zollplombe drauf und plötzlich steht man ohne Auto da!



Heute kann man wohl alles im Internet nachverfolgen. So wie ich das sehe, ist der Container vor 5 Tagen gut und sicher in Alexandria angekommen. Über alles andere schweige ich mich dann erst mal aus. Nicht, weil ich nicht darüber berichten möchte, sondern weil die Uhren hier anders ticken. Da gebe ich lieber mal keine Prognose ab, wann ich endlich wieder mobil sein könnte. Natürlich habe ich mich hier auch einer kleinen Herausforderung gestellt: es gibt hier ein Gesetz, das den Import von alten Autos unmöglich macht. Eigentlich. Wir werden sehen...