Freitag, 24. August 2018

Aufwachen! Summer is over!

Summer is over. Bei 36 Grad kommt das nicht ohne kurzes Zögern über die Tasten aber es ist so. Der Bus stand immer noch so wie ich ihn vor fünfeinhalb Wochen abgestellt hatte, etwas anderes stand auch nicht zur Debatte.


Ich stehe nach jeder längeren Abwesenheit jedes Mal wieder ungläubig vor der Schutzhaube angesichts des unglaublichen Schmutzes, der sich da in nur wenigen Wochen ablagert.


Der geht sogar durch den Stoff. Mittig ist die Abdeckung annähernd so wie sie sein soll und rechts der traurige Ist-Zustand. Das atmen wir täglich ein, das sollte man sich mal vor Augen führen. Und gelegentlich mit der aktuellen Diskussion in Deutschland abgleichen. Es gibt immer noch diverse Graustufen zwischen schwarz und weiß. Es hat aber auch alles sein Gutes: in diversen Nachbarländern, darunter Österreich freut man sich über die dummen Deutschen, die ihre neuen Diesel zu Schleuderpreisen ins Ausland verramschen.
Aber nicht nur in die Atemwege findet diese Mischung aus Sand, Staub, Abgasen und Säuren ihren Weg, sondern auch in jede Ritze der Autos.

So sieht zum Beispiel mein Passat im Motorraum aus:

 
Der hat mir diesmal die Wiederbelebung auch echt schwer gemacht. Übeltäter war ein korrodierter oder eher mit dieser Mischung verschmodderter Kontakt am Anlasser.

Der Bus hat hingegen ging gleich beim ersten Startversuch in die Vollen. Wobei das nicht ganz stimmt, er ging eher in die Halben, denn da war ja noch was.

 
Auf dem Rückweg von der Nordküste hatte ich ja Probleme mit meiner Zündung. An diese Baustelle bin ich vor den Ferien mich nicht mehr ran gegangen, allerdings habe ich vor meiner Abreise noch alles besorgt von dem ich dachte, dass man es mal wechseln sollte:

- Zündkerzen
- Zündkabel komplett
- Verteilerfinger
- Verteilerkappe
- Unterbrecherkontakt
- Zündkondensator

Das alles hat mich knapp 25 Euro gekostet und ist aus brasilianischer, bosnischer, türkischer und italienischer Produktion. Bei dem Preis habe ich das auch mal pauschal ohne Vorabcheck bestellt.

Er lief also, beim ersten Gasstoß kam aber dann auch schon die erste Fehlzündung und dann ging er aus. Das wollte ich ändern.

 
Erst mal raus mit den Kerzen. Bereits da wurde ganz schnell klar, wie schrauberunfreundlich der T2 eigentlich ist. Anfällige Knie und Kreuzbeschwerden darf man da nicht haben. Und man muss gut tasten können.


Gut, das war jetzt schon mal kein Luxus mehr. Weiter ging es mit den Zündkabeln. Links ging das noch recht gut, die Kabel der rechten Bank verlaufen aber vor dem Luftkasten und da geht es ganz schön eng zu. Das hat mich ein bisschen Zeit gekostet.


Wer genau schaut, der wird gesehen haben, dass ich meinen Keilriemen auch mal erneuern könnte. Steht auf der Agenda, muss ich aber erst noch besorgen.

Als nächstes ging es der Verteilerkappe und dem Finger an den Kragen.


Der Finger war noch ganz ok, der Tausch der Kappe aber unumgänglich. Natürlich habe ich beides erneuert.


So, und dann ging es an den eigentlichen Übeltäter meiner Zündungsprobleme. Zumindest hatte ich den Unterbrecherkontakt stark in Verdacht. Und dass der nicht gleich wieder verbrannte Stellen bekommt, habe ich den passenden Kondensator gleich mitbestellt.


Der Unterbrecher ging naturgemäß gut raus, der Kondensator sitzt aber hinter dem Zündverteiler und da bin ich absolut nicht an die Schraube gekommen. Nach knapp zwanzig Minuten und verschiedenen Versuchen habe ich aufgegeben. Ich musste den Verteiler drehen und dadurch anschließend die Zündung neu einstellen. Das ist eigentlich nicht so schlimm, denn nach dem Wechsel des Unterbrechers muss man das sowieso, vorsichtshalber habe ich mir aber trotzdem eine Markierung gemacht. Man weiß ja nie.
Das war übrigens auch der Grund, wieso ich vor den Ferien nicht mehr mit der Zündungsrevision angefangen habe. Ich musste mir erst noch Werkzeug aus Deutschland mitbringen. Lediglich die Zündzeitpunktpistole hatte ich doppelt, die Fühlerlehre und die Prüflampe habe ich mir noch einmal besorgt.


In dieser vorteilhaften Position war der Kondensator natürlich schnell ausgebaut und auch hier habe ich ganz sicher nicht am falschen Ende gespart:


Der Unterbrecherkontakt ließ sich gut einstellen. Hierzu dreht man den Motor bis die Kerbe an der Verteilerwelle den Unterbrecher maximal geöffnet hat. Jetzt muss das 0,4mm-Blatt der Lehre sich saugend zwischen den Kontakten bewegen lassen. Ich habe gleich auf Anhieb sauber getroffen. 1:0 für mich.
Jetzt den Verteiler wieder in seine ursprüngliche Position zurückdrehen und die Kerbe an der Kurbelwellenscheibe suchen. Kerbe? Welche Kerbe? Na super, ich habe keine gefunden. Vielleicht wurde das Ding falsch herum montiert, hier ist ja alles möglich, aber es blieb mir nichts anderes übrig als die Zündung zunächst einmal nach Gehör und Gefühl einzustellen. Ich würde mal sagen, ich habe es ganz gut getroffen.

   

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