Donnerstag, 27. August 2015

Der Dicke ist fit für die nächsten 120.000km

Eigentlich hätte ich das schon im Mai machen sollen und eigentlich hatte ich vor, das noch vor dem Urlaub zu machen, aber dann hat das nicht mehr so wirklich geklappt. Und hudeln wollte ich auch nicht. Die Rede ist vom eigentlich ;-) längst überfälligen Zahnriemenwechsel bei meinem V6. Den habe ich ein bisschen nach hinten verlegt, diese Woche wollte ich dann aber nicht mehr länger warten und habe das gestern mal in Angriff genommen.

  
Das Auto ist im Großen und Ganzen recht solide gebaut. Für den Vorderbau trifft das aber nicht zu. Ich habe den Schlossträger jetzt noch gar nicht so oft in Servicestellung gebracht, aber alles was da so an Plastikverkleidungen verbaut ist, ist an den meisten Befestigungspunkten mit alternativen Schraublösungen und Kabelbindern fixiert. Das ist wirklich nicht VW-Qualität und es kostet mich auch jedes Mal ganz gehörig Zeit, bis das ganze Plastikgeraffel ab- und wieder angebaut ist. Die Unterfahrwanne habe ich schon seit Langem gar nicht mehr verbaut, die nervt nämlich auch gewaltig. Egal. Irgendwann konnte es dann auch losgehen.

Der alte Riemen sieht gar nicht so schlecht aus. Ehrlich gesagt, habe ich da keinen Unterschied zu einem neuen feststellen können. Der zeigte absolut keinen Verschleiß oder irgendwelche Laufspuren. Trotzdem. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, den weiter draufzulassen. 

     
Außerdem sollten diesmal alle Komponenten mitgetauscht werden. Sprich der Öldruckspanner, der Kipphebel, die Spannrolle, die Umlenkrolle, die Wasserpumpe und das Thermostat. Ich denke auch, dass ich jetzt endlich die Leckstelle gefunden habe. Ich ärgere mich seit geraumer Zeit mit Wasserverlust herum und die feuchte Stelle unten am Block kommt denke ich von der Wasserpumpe. 

Vielleicht ist da jetzt endlich mal Ruhe. Der Tausch des Riemens ist absolut keine komplizierte Sache, zeitaufwändig ist der Abbau aller Aggregate, die da im Weg sind. Entsprechend sah es dann auch auf dem Garagenboden aus. 

Je komplizierter die Motoren werden, um so mehr Spezialwerkzeug wird benötigt und das macht den Riemenwechsel wirklich einfach. Scheinbar hatten da die VW-Ingenieure Respekt vor ihrer eigenen Entwicklung und wollten es den Werkstätten einfach machen. Keine Ahnung, auf jeden Fall ist dank Internet das Spezialwerkzeug recht günstig zu bekommen. 



Mit dem Absteckdorn wird die Kurbelwelle fixiert, dass sie sich nicht mehr verdrehen lässt. Dieses Arretierlinieal kommt oben in die Nockenwellenräder und somit kann man beim Spannen des Riemens eigentlich auch keinen Fehler mehr machen. Irgendwie genial. Allerdings ist das auch notwendig, denn durch die Länge des Riemens gibt es dermaßene Toleranzen, dass ich mein ersten Check nach zweimal Durchdrehen des Motors erst einmal verängstigt war und die ganze Prozedur mit Abstecken der Kurbelwelle, Einlegen des Lineals, Entspannen und Spannen noch einmal durchgeführt habe. Aber es hat alles gepasst.

Der neue Riemen sieht auch nicht wirklich anders aus als der alte. Eigentlich sieht er sogar schäbiger aus. Aber der Wagen läuft, dass es eine wahre Freude ist. Ich hoffe, dass der Wagen dann den dritten Zahnriemenwechsel auch noch erleben darf.


   

Mittwoch, 26. August 2015

Es geht wieder los - auf in die Alpen!

Nachdem wir letztes Jahr so einen Spaß hatten, war relativ schnell klar, dass wir auch diesen Spätsommer noch einmal in die Alpen wollen. Wir, das sind wieder Olaf und ich sowie Julian, der diesmal die ganze Strecke mitfährt.
Also sind wir wieder komplett und bereit dazu, allen möglichen Blödsinn mit unseren alten Kisten anzustellen.

  
Ich habe mir lange überlegt, mit welchem Auto ich diesmal mitfahren möchte. Eigentlich war geplant, dass ich meinen weißen Neuerwerb über die Alpen scheuche, habe mich dann aber doch entschieden, wieder mit meinem gelben 75er zu fahren. Der ist farblich dann doch ansprechender und wir wollen ja Aufmerksamkeit erregen. Für die Passats der ersten Baureihe, für den Erhalt dieser Fahrzeuge und für die Passat-Kartei Deutschland. Am 15.12. wird der Gelbe 40 Jahre alt. Ich habe immer noch vor, ihn zu diesem Anlass zu zerlegen und zu restaurieren. Ob das was wird, weiß ich nicht, aber man kann ja mal den ersten Schritt machen und die Tour als "Abschlussfahrt" deklarieren.
Es wäre schneller gegangen, den Weißen zu nehmen. Zündschlüssel rein und los gehts. Das ging beim Gelben nicht, der seit der Rückkehr letztes Jahr stand. Als erstes ist mir aufgefallen, dass der Innenraum schimmlig war. Gut, das lässt sich beheben. Als zweites war die Kupplung an Schwungscheibe geklebt. Als drittes ließ sich das Gurtschloss am Fahrersitz nicht mehr einrasten. Was war da denn los? Also erst mal auf die Grube.

  
Es gab da schon noch ein paar Dinge, die ich beheben und prüfen wollte. Was total nervt ist der vibrierende Schaltknauf, der ab 2500 Umdrehungen unangenehme Geräusche von sich gibt. Also wirklich unangenehm, der klötert, dass es vom ersten Moment an nervt. Seit ein paar Monaten ist mir klar, woran das liegt.

 
Normalerweise ist da zwischen der Hülse und dem Auge des Schalthebels eine Gummibuchse. Die hat sich verabschiedet. Ich habe mir gar nicht die Mühe gemacht nachzusehen, ob es die noch gibt. Das muss mit Improvisation gehen. So habe ich ein Schlauchstück genommen, zurecht geschnitten, über die Hülse gezogen und eingepresst.


Nach dem Zusammenbau wollte ich das nächste Problem in Angriff nehmen. Jedes Mal wenn ich z.B. über einen Gullideckel gefahren bin, hat das vorne gescheppert als ob irgendwo ein Gummilager ausgeschlagen wäre. Nur, dass das Geräusch hoch und nicht dumpf war. Ich konnte das nicht so richtig zuordnen und wollte ohnehin eine Probefahrt machen um zu sehen, ob ich die Schaltung ordentlich eingestellt habe. Habe ich und das Geräusch ist nicht wieder aufgetreten. Hoppla. Das muss mit der Buchse zu tun haben. Manchmal gehen die Geräusche komische Wege. Ich nehme an, dass die Schaltmimik da etwas Spiel hatte und diese Geräusche verursacht hat. Aber wer weiß ... ?

Eine Sache wollte ich unbedingt noch in Angriff nehmen. Es sind Biluxscheinwerfer verbaut, sprich die Lichtausbeute entspricht etwa dem eines Teelichtes. Man kann mit dem Auto problemlos permanent mit Fernlicht fahren, da bekommt man keine Lichthupe, die Leuchtkraft entspricht dann so in etwa dem Standlicht moderner Autos. Ich erinnere mich da an eine Passfahrt nachts (weil wir ja nie genug kriegen können...) bei strömendem Regen, die echt unangenehm war. Fast ein Blindflug, Fuchs und Haas, schlecht erkennbare Markierungen etc.

   
Ich wollte mich da jetzt nicht zu tief reinfuchsen, ich bin mir aber sicher, dass da am Scheinwerfer keine 12 Volt mehr ankommen. Die einfachste Lösung war auf die Schnelle das Bilux gegen Halogen - Paket.


Die Biluxlampen (links) haben einen anderen Sockel als die Halogenbirnen. Möchte man Halogen in Biluxscheinwerfer einbauen, so braucht man eine Lampe, die den Biluxsockel hat, auf dem aber Halogenlampen sitzen. So wie rechts.
Okay, Xenon bekommt man da nicht, aber man sieht doch einen recht deutlichen Unterschied. Hier links die Halogenlampe und rechts noch die Bilux. Das ist übrigens das Fernlicht.


Dann noch die Flüssigkeiten kontrolliert, ne kurze Durchsicht und jetzt kann es dann auch schon losgehen. Ein bisschen gedulden muss ich mich noch. Und ausruhen, denn Olaf hat da ne ziemliche Tour aus dem Boden gestampft. Ich lasse mich da ziemlich treiben und überraschen, das ist mit das Schöne an der Tour. So kannte ich bis diese Woche den genauen Tourenverlauf auch nicht. Um so beeindruckender ist die Route. Wenn man die Pässe, die man mehrfach fährt, mitzählt, komme ich auf 51. Auf (von Haustüre zu Haustüre) knapp 2500km durch 5 Länder.

 
Wer die Route genauer nachlesen möchte, dem lege ich Olafs BLOG ans Herz:
http://ost-blog.passat32.de/2015/08/26/just-do-it-alpentour-2015/


Freitag, 7. August 2015

Es gibt so Tage, an denen möchte ich mir ein anderes Hobby suchen!

Oder: zum Abschied sag ich leise scheiße. Ich habe vor meiner Abreise nach Istanbul im Juli noch schnell einen Motor gekillt. Schnell war da genau das Problem. Noch schnell nen Zahnriemen wechseln, ist ja Routine, schnell die falsche Markierung genommen, den Motor sogar vor dem Starten noch schnell vier Umdrehungen durchgedreht, alles roger, starten und peng. Nichts mehr roger. So habe ich die erste Ferienwoche damit verbracht, nicht schnell mal nen Zahnriemen zu wechseln, sondern langsam mal nen Motorschaden zu beheben.
Dass es ein Pflegeauto ist, hat die Sache nicht unbedingt einfacher gemacht. So ein Golf 4 1.4 16v ist ziemlich verbaut. So verbaut, dass ich alles in allem insgesamt gute zwei Tage komplett durchgeschraubt habe. Diagnose: der erste Zylinder hatte komplett keine Kompression mehr, die anderen drei lagen bei über 11. Also musste der Zylinderkopf runter. Da ist zunächst mal das Nockenwellengehäuse im Weg. Alleine das hat mich schon nen halben Tag gekostet, weil natürlich vier Schrauben abgerissen sind. Die saßen so bombenfest, so was habe ich noch nie erlebt.


Als das erledigt war, bin ich dann der Sache schon näher gekommen. Dachte ich. Denn da wo man unten links die Servopumpe sieht, da ist so ein Hilfsaggregateträger, an dem noch die Lichtmaschine und der Klimakompressor hängen. Die müssen ab, sonst kann der Träger nicht ab und wenn der nicht ab ist, dann kann man auch den Zylinderkopf nicht ausbauen.


Irgendwann war es dann aber so weit, eine Schraube war noch im Weg und der Kopf konnte ab.




Bis dahin war das Chaos in der Garage schon relativ groß.

 

Unschön wurde es aber, als ich mir beim Morgenkaffee dachte, ich bau gleich mal die Stoßstange ab. Da hat mich ein toter Vogel begrüßt. Muss ich nicht haben ;-).


Auf jeden Fall konnte dann die eigentliche Reparatur losgehen. Raus mit den Ventilen.


Und gleich die Ventilschaftdichtungen mit erneuert.


Insgesamt waren alle vier Ventile des ersten Zylinders krumm. Beide Einlass- und beide Auslassventile.



Nachdem der Einbau ja immer länger dauert, als der Ausbau, war ich dann im Nachlauf noch gut beschäftigt.
Eigentlich hatte ich für diese Woche den Zahnriemenwechsel an meinem V6 vorgesehen, bevor es nächste Woche 5000km in den Urlaub geht. Den habe ich mir heute mal angesehen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass er die 5000km noch durchhält. Dies trifft auf meinen Kühlkreislauf jedoch nicht zu. Ich verliere seit geraumer Zeit ziemlich Kühlwasser und weiß auch, wo das austritt. Ich hab mal vor ein paar Jahren ein elektrisches Vorheizsystem fürs Kühlwasser verbaut und genau an dem Heizelement sifft es in regelmäßigen Abständen immer wieder raus.


Das wollte ich auf jeden Fall vor der Fahrt nochmal abdichten. Neuen O-Ring drauf, bisschen Hylomar und dann sollte das wieder halten. Denkste. Und Knacks. Das Heizelement wird von hinten mit so einem Spreizer gegen die Innenseite am Motorblock gehalten, der durch die lange 6-Kantschraube auseinandergedrückt wird. Und der ist mir gebrochen. Wo bekomme ich jetzt am Freitag dieses Teil her, wenn es am Dienstag in den Urlaub gehen soll? Ich krieg die Krise. Ich habs mir dann selber gebaut. Aus ner abgeschnittenen Beilagscheibe und der zurechtgeflexten Schiene eines Schrubbers. Noch Fragen? Jetzt will ich echt mal ein paar Wochen nicht mehr Schrauben müssen. Es reícht fürs Erste.
  

Freitag, 3. Juli 2015

Arbeitsniederlegung...

bei DHL, das bedeutet diesmal leider auch Arbeitsniederlegung in meiner Werkstatt. Ich hatte eine Bestellung von 400 Euro bei meinem Onlinehändler geordert, die gerade in den ersten Auslieferungsstop gefallen ist. Versandt am 16.6., liegt die Sendung bis heute (3.7.) im Ziel-Paketzentrum Feucht.


Ich habe mir das dann eine Woche angeschaut, bis irgendwann mal klar wurde, dass diese Sendung lange brauchen wird, bis sie bei mir ankommt. Erst war August im Raum, dann Oktober, ganz pessimistische Zeitgenossen gehen von Weihnachten aus. Das war natürlich Mist, also habe ich erst mal auf der DHL-Seite rumgepöbelt, dann bei Verdi (DHL hat wenistens noch den Anstand, sich dem massiven Kundenärger zu stellen, Verdi hat irgendwann die Kommentarfunktion deaktiviert) und dann war klar, dass da irgendetwas passieren muss. Und es ist etwas passiert, das ich als sowas von kundenfreundlich einstufe, dass ich es bis heute kaum glauben kann. Deswegen poste ich das hier auch. Ich ordere seit geraumer Zeit bei einem Händler, der partsrunner.de heißt. Hier stimmt das Preis- Leistungsverhältnis, man bekommt Markenware, die Auswahl ist riesig und vor allem ist das Meiste sogar auf Lager, was in der Regel echt superschnelle Lieferzeiten garantiert. Ich habe da eine Email hingeschrieben und das Problem geschildert. Am nächsten Tag kam die Antwort: "wir kümmern uns drum, kein Problem, wir haben jetzt mal mit DHL Kontakt aufgenommen, wenn da nichts kommt, geht die Ware morgen mit DPD raus." Ich konnte es kaum glauben, aber es ist genau so passiert.


Die erste Sendung liegt immer noch in Feucht, ich habe seit einer Woche die Ersatzlieferung hier liegen. Alles ohne Probleme. Das finde ich so genial, dass mir das echt nen eigenen Blogeintrag wert ist und ich an dieser Stelle für das Unternehmen echt mal Werbung machen möchte (http://www.partsrunner.de).

Ich verkneife es mir, mich hier jetzt zum Thema DHL-Streik auszulassen. Er ist eventuell berechtigt, ich bin jedoch der Meinung, dass sich in der Dienstleistungsbranche ein geändertes Streikrecht gehört. Nur so viel: wir leben in einer globalisierten und pluralen Welt. Ich hätte da echt langsam an der Stelle des DHL-Personals berechtigte Sorgen, dass ich meinem Unternehmen so schade, dass da eventuell sogar mein Arbeitsplatz auf dem Spiel steht. Lufthansa streikt gerne, mich hat das betroffen, mich hat da genervt, also fliege ich seit 3 Jahren nicht mehr mit der Lufthansa. Bei Buchungen im Reisebüro (manchmal sind das 15, manchmal 35 Flüge auf einmal), weise ich sogar darauf hin, dass sie die Lufthansa gleich gar nicht anbieten brauchen.
Die Bahn streikt, mich hat das betroffen, mich hat das genervt, also bin ich vom sehr wenig Bahnfahrer zum Null-Bahn-Fahrer mutiert.
So und jetzt zu DHL. Ich war immer ein großer Fan und bekomme viele Pakete. 95% über DHL. DHL streikt, mich nervt das, also meide ich DHL ab sofort soweit es geht. Und das ist gar nicht schlimm, weil ich jetzt DPD kenne. Ohne den Streik wäre ich da niemals so darauf aufmerksam geworden, aber die haben nen Top-Service. Email-Benachrichtigung, 1:1 Sendungsverfolgung, Angabe alternativer Abgabeorte bis kurz vor Lieferung usw. Da könnte sich DHL echt mal ne Scheibe von abschneiden. Vielleicht ist das aber auch gar nicht mehr notwendig. Zumindest bei mir nicht ;-).

  

Samstag, 13. Juni 2015

Gegen den Strom: Passatfahrer fallen in wilden Scharen in Holland ein.

Zwischen Christi Himmelfahrt und Fronleichnam findet in aller Regel das Jahrestreffen der Passat-Kartei Deutschland statt. Am 4.6. war es so weit: zahlreiche Fahrer des Passat der ersten und zweiten Baureihe (1973-1988) machten sich auf den Weg nach Castricum ins schöne Holland. Holland? Ja, richtig gehört, zum ersten Mal in der 24-jährigen Geschichte der PKD fand das treffen nicht in Deutschland statt. Unsere holländischen Mitglieder haben angeboten, das Treffen dieses Jahr bei ihnen auszurichten und da waren wir natürlich sofort Feuer und Flamme.
Als Treffengelände diente uns ein Bauernhof mit angeschlossenem Campingplatz. Obwohl da oben alles schon ziemlich flach und die Orientierung für einen Süddeutschen gar nicht immer so einfach ist, konnte die Einfahrt zum Treffen danke eines wirklich witzig gemachten Plakats relativ einfach gefunden werden.

  
Mein Ziel war es ja, den weißen Facelift 32er bis zum Treffen so weit zu haben, dass er getüvt ist, die H-Abnahme hinter sich gebracht hat und die Strecke natürlich auch durchhält. Hat er getan. Und zwar ohne Murren und Knurren und immerhin waren das rund 1850km hin und zurück. Und das mit einem 37 Jahre alten Wagen, der 8 Jahre nicht bewegt wurde und im Vorfeld lediglich eine Testfahrt von 150km absolviert hat.


Wie man auf der Karte sehen kann, gab es im Vorfeld noch einen kleinen Schlenker. Ich bin bereits einen Tag früher nach Aalen gefahren, da die Teams Lotter/Lotter, Kurz/Fallenbüchel und Eder zusammen linksrheinisch fahren wollten und bei einer Abreisezeit von 5.00 Uhr wäre mir das Aufstehen aber sauber zu früh geworden. War es so auch noch, weil wir sind natürlich abends nicht pünktlich ins Bett gekommen ;-).

In aller Frühe um 5.30 Uhr ging es dann auch los.


Wir sind ganz gut durchgekommen, die A61 hat mich auch diesmal wieder nicht enttäuscht und der Passat S kam mal wieder in seine alte Heimat. Hätte er sich sicher auch nicht träumen lassen, dass er nochmal so arbeiten darf. Die Fahrt im Konvoi ist immer recht lustig. Wenn man mit einem frühen Chrommodell in einer peppigen Farbe unterwegs ist, dann ist man eigentlich immer irgendwie im center of attention. Mit einem späten Plastikmodell in weiß ist man irgendwo so zwischen unauffällig und auffällig. Man wird an der Tankstelle schon auch mal angesprochen, die Blicke der Insassen überholender Fahrzeuge auf der Autobahn richten sich auch in Deine Richtung, doch hatte ich so das Gefühl, dass die wenigsten wissen, was für einen Autotyp sie da vor sich haben. Auf jeden Fall habe ich die ganze Strecke über auf der linken Spur keine Lichthupe bekommen. Das ist ja auch schon mal was.

 

Ich hatte diesmal zum ersten Mal ein Zimmer gebucht. Aus dem Zeltalter bin ich draußen und den Wohnwagen wollte ich nicht am Sonntag in einem Rutsch vom IJsselmeer nach Zentralbayern ziehen. Das war auch eine ganz gute Idee, ich habe selten auf nem Treffen so gut geschlafen.
Allerdings hatte ich ganz kurz den Eindruck, ich hätte den ersten Coffeeshop gleich unbewusst mitgenommen als ich nach meiner Ankunft im Bed and Breakfast aus der Dusche kam, die Haare mit dem Handtuch trocknend meinen Blick über den schönen Garten habe schweifen lassen und feststellen musste, dass mein Auto jemand scheinbar umgeparkt hat. Ich habe es nur von der Seite gesehen, auf jeden Fall stand es da im Garten und nicht mehr auf dem Parkplatz. Kurze Verwunderung, bis ich die Zierleiste gesehen habe. Nein, das kann meiner nicht sein. War er auch nicht. Ein Paar aus dem Allgäu hat sich ebenfalls auf dem Weg nach Holland gemacht, ist in derselben Pension abgestiegen, war das erste Mal dabei und hatte dasselbe Modell wie ich, ebenfalls sehr guter Zustand, nur in einer wesentlich höheren Ausstattung. Von der Seite bemerkt kam das auf den ersten Blick nicht. Von Vorne und hinten schon.

  
Bevor ich dann aufs Treffengelände zurück bin, wollte ich noch ans Meer. Eigentlich wollte ich Bilder von meinem Auto am Meer machen, in Holland wird das aber nix. Also zumindest da, wo ich war. An den Dünen ist Schluss. Anstrengend ist das Fahren auch, denn Radfahrer haben Vorfahrtsrechte, von denen die Radler bei uns nur träumen können.
Obwohl Anreisetag war, war der Platz schon ziemlich gut gefüllt. Und geputzt wurde auch schon ;-).




Interessant und toll waren vor allem der weitestgehend wirklich gute Gesamtzustand der Fahrzeuge, teilweise hat es mir da echt die Sprache verschlagen.

 
Der ältere Bruder meines englischen Passats war auch vor Ort. Selbes Fahrzeug, selbe Ausstattung, nur als Variant. Wegen der vergleichsweise kurzen Anreise (die so kurz gar nicht war), kam auch ein Engländer mit seinem 32b nach Holland. Fand ich ziemlich klasse.


Ziemlich klasse fand ich auch, dass sich die Tschechen auf den weiten Weg gemacht haben, um beim treffen dabei zu sein! Hut ab!

Der Abend verging dann mit Begrüßung der Teilnehmer (viele sieht man ja wirklich nur einmal im Jahr), Benzingesprächen und den dazu passenden Getränken (!) ziemlich schnell.


Der nächste Tag war dann ziemlich mit Programm vollgepackt. Im Konvoi ging es Boerenklompgolf. Mit Holzpantinen, Halstuch und Seemannskluft, die uns wegen der hohen Temperaturen erspart geblieben ist, ging es mit einem kleinen Ball und einem Schläger mit Holzclog aufs Feld, wo der Ball über diverse Hindernisse eingelocht werden musste.



Kleine Pannen bleiben da natürlich auch nicht aus, Ball ins Wasser gab 5 Strafpunkte.


Wir hatten jede Menge Spaß und die Landschaft war sehr idyllisch, auch wenn man auch ganz deutlich sehen konnte, dass in den Niederlanden durchaus Raumnot herrscht.



Auf Dauer war das dann auch mit den Schuhen ziemlich anstrengend. Nach gut drei Stunden ging es dann weiter zum Fotoshooting in typisch holländischer Atmosphäre mit den typischen Windmühlen im Hintergrund.



Danach war der Tag aber noch lange nicht vorbei. Die Fahrer der Passat 32, sprich der ersten Baureihe sind anschließend noch nach Amsterdam Ijmuiden gefahren, um ein zusätzliches Fotoshooting zu veranstalten. Ijmuiden kennt man als englandaffiner Mensch, weil dort die Fähre aus Newcastle ankommt. Ich selbst habe die auch schon sicher zweimal benutzt. Industrie und deutsches Kulturgut - eine ziemlich passende Kombination.


 
 Auf dem Hin- und Rückweg hatte ich ein Dejavu - Olaf ist jeweils vorausgefahren. Das hat mich ziemlich an unsere Alpentour im vergangenen Jahr erinnert.


Okay, die Berge fehlen, aber sonst hat alles gepasst.


Am Samstag war dann auch schon der letzte offizielle Treffentag. Die meiste Zeit habe ich mit Gesprächen am Platz verbracht und bin so schon nicht ganz durchgekommen. Trotz des letzten ganzen Tages kamen immer noch Besucher auf den Platz. Zum einen, weil das Motto hieß: "Die Holländer kommen!" und das Treffenteam zu einem offenen Passat-, Audi- und K70-Treffen eingeladen hatte.



Zum anderen, weil schulisch bedingt (Fronleichnam als Feiertag und Pfingstferien gibt es ja nur in wenigen Bundesländern) keine frühere Anreise möglich war. Aufs Treffen für einen Tag - finde ich stark. So haben sich der Pitt und der Tim mit ihrem 32b Facelift aus dem Kölner Raum mit Wohnwagen frühmorgens auf den Weg gemacht.


Überrascht war ich nicht nur, sie zu sehen, sondern auch deswegen, weil das Auto mit H-Kennzeichen ankam. Und überrascht ist das echt noch untertrieben. Ich konnte es nicht fassen, dass wir jetzt wirklich so weit sind, dass langsam die letzten 32bs ihren 30. Geburtstag feiern. Drei Jahre noch und kein 32b ist mehr unter 30. Das finde ich krass. Habe ich die Dinger doch selbst in den 90ern als Alltagsfahrzeug gefahren. Mein Silberner war damals 2 Jahre jünger als mein 3BG heute. Die Zeit vergeht. Und die Rolle der Fahrzeuge ändert sich auch langsam. Da muss man umdenken.

Letzter Treffentag und ich war immer noch nicht am Meer. Das geht ja gar nicht. Also ab nach Castricum aan Zee.


Da könnte man auch mal Urlaub machen. Viel zu schnell sind die drei Tage vergangen. Aber das ist ja immer so. Unsere holländischen Freunde haben da ein ganz tolles Treffen auf die Beine gestellt und ich hoffe schon ein bisschen, dass es uns mal irgendwann wieder nach Castricum verschlägt.