Freitag, 7. August 2015

Es gibt so Tage, an denen möchte ich mir ein anderes Hobby suchen!

Oder: zum Abschied sag ich leise scheiße. Ich habe vor meiner Abreise nach Istanbul im Juli noch schnell einen Motor gekillt. Schnell war da genau das Problem. Noch schnell nen Zahnriemen wechseln, ist ja Routine, schnell die falsche Markierung genommen, den Motor sogar vor dem Starten noch schnell vier Umdrehungen durchgedreht, alles roger, starten und peng. Nichts mehr roger. So habe ich die erste Ferienwoche damit verbracht, nicht schnell mal nen Zahnriemen zu wechseln, sondern langsam mal nen Motorschaden zu beheben.
Dass es ein Pflegeauto ist, hat die Sache nicht unbedingt einfacher gemacht. So ein Golf 4 1.4 16v ist ziemlich verbaut. So verbaut, dass ich alles in allem insgesamt gute zwei Tage komplett durchgeschraubt habe. Diagnose: der erste Zylinder hatte komplett keine Kompression mehr, die anderen drei lagen bei über 11. Also musste der Zylinderkopf runter. Da ist zunächst mal das Nockenwellengehäuse im Weg. Alleine das hat mich schon nen halben Tag gekostet, weil natürlich vier Schrauben abgerissen sind. Die saßen so bombenfest, so was habe ich noch nie erlebt.


Als das erledigt war, bin ich dann der Sache schon näher gekommen. Dachte ich. Denn da wo man unten links die Servopumpe sieht, da ist so ein Hilfsaggregateträger, an dem noch die Lichtmaschine und der Klimakompressor hängen. Die müssen ab, sonst kann der Träger nicht ab und wenn der nicht ab ist, dann kann man auch den Zylinderkopf nicht ausbauen.


Irgendwann war es dann aber so weit, eine Schraube war noch im Weg und der Kopf konnte ab.




Bis dahin war das Chaos in der Garage schon relativ groß.

 

Unschön wurde es aber, als ich mir beim Morgenkaffee dachte, ich bau gleich mal die Stoßstange ab. Da hat mich ein toter Vogel begrüßt. Muss ich nicht haben ;-).


Auf jeden Fall konnte dann die eigentliche Reparatur losgehen. Raus mit den Ventilen.


Und gleich die Ventilschaftdichtungen mit erneuert.


Insgesamt waren alle vier Ventile des ersten Zylinders krumm. Beide Einlass- und beide Auslassventile.



Nachdem der Einbau ja immer länger dauert, als der Ausbau, war ich dann im Nachlauf noch gut beschäftigt.
Eigentlich hatte ich für diese Woche den Zahnriemenwechsel an meinem V6 vorgesehen, bevor es nächste Woche 5000km in den Urlaub geht. Den habe ich mir heute mal angesehen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass er die 5000km noch durchhält. Dies trifft auf meinen Kühlkreislauf jedoch nicht zu. Ich verliere seit geraumer Zeit ziemlich Kühlwasser und weiß auch, wo das austritt. Ich hab mal vor ein paar Jahren ein elektrisches Vorheizsystem fürs Kühlwasser verbaut und genau an dem Heizelement sifft es in regelmäßigen Abständen immer wieder raus.


Das wollte ich auf jeden Fall vor der Fahrt nochmal abdichten. Neuen O-Ring drauf, bisschen Hylomar und dann sollte das wieder halten. Denkste. Und Knacks. Das Heizelement wird von hinten mit so einem Spreizer gegen die Innenseite am Motorblock gehalten, der durch die lange 6-Kantschraube auseinandergedrückt wird. Und der ist mir gebrochen. Wo bekomme ich jetzt am Freitag dieses Teil her, wenn es am Dienstag in den Urlaub gehen soll? Ich krieg die Krise. Ich habs mir dann selber gebaut. Aus ner abgeschnittenen Beilagscheibe und der zurechtgeflexten Schiene eines Schrubbers. Noch Fragen? Jetzt will ich echt mal ein paar Wochen nicht mehr Schrauben müssen. Es reícht fürs Erste.
  

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