Sonntag, 7. September 2014

Es wird wieder gebloggt

So ganz spruchreif ist es noch nicht, aber so ein Blog ist ein unglaublicher Motivator und deswegen trage ich mein Ansinnen mal an die Öffentlichkeit. Ich spiele mit dem Gedanken, nochmal an eine Restauration zu gehen. Diesmal ist es mein gelber 32er.




Der sieht doch gar nicht so schlecht aus wird jetzt der ein oder andere sagen. Die Antwort lautet: jein. Er ist an einigen Stellen wenig liebevoll geschweißt, da gibt es eine ganze Reihe von Rostbläschen, die unschön überpinselt sind, vor allem an nicht direkt sichtbaren Stellen nagt der Rost, platzt der Lack ab und wenn man den mal zerlegt, dann werden da noch Stellen ans Tageslicht kommen, von denen man jetzt noch gar nicht ahnt, dass sie marode sind. Wir kennen das ja alle.






Was mich aber am meisten Sorgen macht, und das ist sicherlich mit einer der Hauptgründe warum ich möchte, dass der in die OP geht, ist der Rost am Dach.


Beim Kauf war es damals diese eine Stelle, die seitdem auch größer geworden ist. Mittlerweile sind es drei Stellen. Wie ich da rangehe, weiß ich noch nicht wirklich, da wird es noch eine ganze Reihe von Gesprächen und Überlegungen geben. Wie kommt der da eigentlich hin? Ist ja ne ungewöhnliche Stelle mitten auf dem Dach. Da gehen zwei Streben durch, dass die Dachhaut nicht flattert. Verbunden ist das Ganze mit nicht säurefreiem Kleber (Idioten!) und schon kann der Spaß losgehen. Nach 40 Jahren und einer geringeren Materialstärke des Daches im Vergleich zu den Streben ist sehr schnell klar, was da als erstes nachgibt.

Autos müssen immer Geschichten haben, also zumindest bei mir. Ich will bestenfalls immer wissen, wo der herkommt, was der erlebt hat und welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Und genau das ist der Knackpunkt. Ich mag dieses Auto wirklich gern. Das klingt vielleicht jetzt komisch, aber es lebt. Immer noch. Bestellt wurde es 1975 von einem frischgebackenen Rentner, der sich ganz bewusst für dieses Auto entschieden hat. Und er hat es gepflegt und gehegt. Er hatte eine ganz besondere Beziehung zu dem Wagen. Es ist alles noch da. Von der Bestellung über die Verkaufsrechnung, Werkstattrechnungen, TÜV-Berichte, handschriftliche Notizen bis hin zur Sterbeurkunde, die auf den 21.1.2008 datiert ist. Der Mann, den ich nie kennen lernen konnte, hat das Auto bis zuletzt gepflegt und im Alltag gefahren.

Sein Sohn hat sich dann an Volkswagen gewandt um zu fragen, ob man dort an dem Wagen Interesse hätte. Volkswagen hat bei unserem damaligen Clubvorstand angerufen, der bei mir und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Einige Telefonate und Wochen später sind wir dann zu viert nach Krefeld aufgebrochen, Günter ist gefahren, der Alex und der Stefan, zwei Urpassat-Cracks, sind mitgekommen um mir gegebenenfalls von einem Kauf abzuraten.

Als wir dort angekommen sind, gab es erst einmal eine Begrüßungsbrotzeit.

    
Anschließend ging es dann zur Fahrzeugbesichtigung.



Und dann ist etwas passiert, von dem ich gehofft hatte, dass es nicht passiert. Alle drei haben mir vom Kauf abgeraten. Gerade wegen der Roststelle am Dach. Nüchtern betrachtet hatten sie Recht, aber ich war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr nüchtern. Also schon, aber nicht so. Ich habe das Auto trotzdem gekauft, zu einem für beide Seiten annehmbaren Kurs. Und seitdem ist der bei mir.

Jetzt geht der Kleine erst mal für ne Woche auf große Reise und dann hoffe ich, dass ich über den Winter immer noch motiviert genug bin, dass er bekommt, was er verdient!



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