Manchmal gibt es Dinge, die gar nicht sein können!

Und doch gibt es sie. Anders lässt es sich nicht erklären, dass ich sechs Teile auf meier Werkbank liegen habe, die es bis auf zwei nie als Ersatzteil gegeben hat. Und doch gibt es sie. Sogar in Originalqualität, kein Nachbau. Der stolze Preis von 34 Euro lässt keinen Zweifel daran, dass die Teile von VW sind. 

Wie geht das? Ganz einfach. Das sind die Vorteile, wenn man Mitglied in der Passat-Kartei ist. Da gibt es immer irgendjemanden, der schon mal ein Problem gelöst hat, das früher oder später jeden von uns mal trifft. In diesem Fall war es mein (Bergsteiger)kumpel Olaf. Danke nochmal für den wertvollen Hinweis! 

Natürlich konnte ich nicht stillhalten, die Buchen wollten aus- und eingepresst werden.

Passt alles wie angegossen. 

Beim Einstellen der Schaltung ist mir dann allerdings etwas aufgefallen, das mir spanisch vorkam. Bei der Schaltbetätigung ist der obere Ring gebrochen. 

So wollte ich das nicht lassen und bin mal wieder ins Lager um ein Ersatzteil zu holen. Diesmal wollte ich das allerdings anders machen und nur das obere Teil ohne den Schalthebel wechseln. Gibt ne ziemliche Unordnung auf der Werkbank, die aber auch ohne solche Aktionen gegeben ist.

Auf jeden Fall habe ich das Austauschlager für den Schalthebel (hier zu sehen hinten im Bild) nach der Zerlegung erst einmal grundlegend gereinigt. Zum Vorschein kam genau dasselbe Schadensbild an genau derselben Stelle. Hm, blöd. Entweder das gehört sich so oder das ist eine Verschleißerscheinung, die so schlimm nicht sein kann. Also habe ich die Schaltbetätigung wieder in den Zustand versetzt, in dem sie war, bevor ich diese Aktion gestartet habe.

Die Schaltung funktioniert jetzt wie sie soll, arbeitet butterweich und da hatte ich dann erst mal genug vom Fett. Also habe ich mal den Fahrersitz ausgebaut. Als willkommene Abwechslung. Solche Autos sind so ein bisschen wie Überraschungseier. Keine Schokolade, aber irgendetwas findet man immer, mit dem man nicht gerechnet hätte. So zum Beispiel unter dem Fahrersitz.

Wieso habe ich den eigentlich ausgebaut? Auf der einen Seite ist der ziemlich verschlissen, auf die Schnelle kann ich jedoch den Stoff und nen vernünftigen Sattler nicht auftreiben. Also wollte ich den zumindest mal ordentlich putzen. Und das hat er auch bitter nötig.

Allerdings bin ich nicht weit gekommen. Ich hatte mir gestern Vormittag noch einen Reiniger gekauft, aus der Dose kam aber absolut nichts raus. Muss ein Produktionsfehler sein. Hatte ich auch noch nie. 

Dafür hatte ich aber noch meine Bremsschläuche. Diesmal habe ich die Richtigen bestellt, die kamen diese Woche auch. Also rein damit und das System gleich mal wieder befüllen.

Vorne rechts ließ sich die Bremsflüssigkeit erst mal ziemlich durchbetteln. Nach ein paar Pumpvorgängen mit dem Bremspedal ging es aber wesentlich leichter. Entweder war da ein Propfen drin oder der Kolben zu weit zurückgedrückt. Auf jeden Fall ist jetzt mal die Luft aus dem System, ich wollte das nicht länger als notwendig offen und leer lassen. 

Dieses Wochenende stand dann auch noch ein bisschen polieren an. Erst mal die Fahrertüre, anschließend dann das Dach.

 

Es ist schon erstaunlich, wie weißer man weiß machen kann, wenn man die richtigen Mittel einsetzt. Das links ist kein Schatten, es ist das weiß, bevor der Lack von 40 Jahren Schmutz befreit wurde. 

Mit Polieren bin ich jetzt dann langsam durch, das Dach erstrahlt auch wieder in lupenreinem Weiß.

Was nützt das schönste Schiebedach, wenn man es nicht öffnen kann? Ich habe es mir ein bisschen überlegt, ob ich es erst mal überhaupt öffnen soll, da ist einiges Plastik verbaut und wenn da was bricht, dann wird es unschön. Und vor allem wäre es dann gegebenenfalls schwierig, die Ersatzteile bis zum Treffen an Fronleichnam aufzutreiben und da möchte ich den Wagen ja mitnehmen. Aber ich konnte die Finger einfach nicht von dem Dach lassen. Alles unbegründet, bis auf eine leicht angeklebte Dichtung ging das butterweich auf wie am ersten Tag. Echt Erstaunlich!

Ein bisschen Putzen und Ölen durfte dann schon sein. 

 Und manchmal bin ich dann auch echt selbst erstaunt, was ich da alles so im Schrank liegen habe.

Das war es dann erst mal für dieses Wochenende. Vor dem Feierabend habe ich dann noch die linken Seitenscheiben und die Frontscheibe von außen geputzt und zum Abschluss die neuen Scheibenwischer verbaut.