Das Auto ist im Großen und Ganzen recht solide gebaut. Für den Vorderbau trifft das aber nicht zu. Ich habe den Schlossträger jetzt noch gar nicht so oft in Servicestellung gebracht, aber alles was da so an Plastikverkleidungen verbaut ist, ist an den meisten Befestigungspunkten mit alternativen Schraublösungen und Kabelbindern fixiert. Das ist wirklich nicht VW-Qualität und es kostet mich auch jedes Mal ganz gehörig Zeit, bis das ganze Plastikgeraffel ab- und wieder angebaut ist. Die Unterfahrwanne habe ich schon seit Langem gar nicht mehr verbaut, die nervt nämlich auch gewaltig. Egal. Irgendwann konnte es dann auch losgehen.
Der alte Riemen sieht gar nicht so schlecht aus. Ehrlich gesagt, habe ich da keinen Unterschied zu einem neuen feststellen können. Der zeigte absolut keinen Verschleiß oder irgendwelche Laufspuren. Trotzdem. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, den weiter draufzulassen.
Außerdem sollten diesmal alle Komponenten mitgetauscht werden. Sprich der Öldruckspanner, der Kipphebel, die Spannrolle, die Umlenkrolle, die Wasserpumpe und das Thermostat. Ich denke auch, dass ich jetzt endlich die Leckstelle gefunden habe. Ich ärgere mich seit geraumer Zeit mit Wasserverlust herum und die feuchte Stelle unten am Block kommt denke ich von der Wasserpumpe.
Vielleicht ist da jetzt endlich mal Ruhe. Der Tausch des Riemens ist absolut keine komplizierte Sache, zeitaufwändig ist der Abbau aller Aggregate, die da im Weg sind. Entsprechend sah es dann auch auf dem Garagenboden aus.
Je komplizierter die Motoren werden, um so mehr Spezialwerkzeug wird benötigt und das macht den Riemenwechsel wirklich einfach. Scheinbar hatten da die VW-Ingenieure Respekt vor ihrer eigenen Entwicklung und wollten es den Werkstätten einfach machen. Keine Ahnung, auf jeden Fall ist dank Internet das Spezialwerkzeug recht günstig zu bekommen.
Mit dem Absteckdorn wird die Kurbelwelle fixiert, dass sie sich nicht mehr verdrehen lässt. Dieses Arretierlinieal kommt oben in die Nockenwellenräder und somit kann man beim Spannen des Riemens eigentlich auch keinen Fehler mehr machen. Irgendwie genial. Allerdings ist das auch notwendig, denn durch die Länge des Riemens gibt es dermaßene Toleranzen, dass ich mein ersten Check nach zweimal Durchdrehen des Motors erst einmal verängstigt war und die ganze Prozedur mit Abstecken der Kurbelwelle, Einlegen des Lineals, Entspannen und Spannen noch einmal durchgeführt habe. Aber es hat alles gepasst.
Der neue Riemen sieht auch nicht wirklich anders aus als der alte. Eigentlich sieht er sogar schäbiger aus. Aber der Wagen läuft, dass es eine wahre Freude ist. Ich hoffe, dass der Wagen dann den dritten Zahnriemenwechsel auch noch erleben darf.
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