Montag, 5. November 2012

Ägypten traditionell im November

Wie mittlerweile jedes Jahr haben wir die Herbstferien genutzt um noch einmal Sonne zu tanken und in eine ganz andere Welt zu entfliehen weil uns das Leben hier zunehmend zu anstrengend wird und der Perspektivenwechsel eine nahezu heilsame Wirkung auf uns hat. Also zumindest auf mich. Diesmal war es ehrlich gesagt bereits im Vorfeld etwas spannender als sonst weil die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes keine sonderlich schöne Sprache sprechen und Reisen nach Ägypten sehr einschränken. Diese sollten (auf das für uns relevante Maß heruntergebrochen) auf den Großraum Kairo und die Urlaubsgebiete am Roten Meer beschränkt werden, Überlandfahrten sollten generell vermieden werden, insbesondere auf dem Sinai. Die deutsche Botschaft in Kairo hat mir das bestätigt und dringend angeraten, dass wir uns in die Krisenvorsorgeliste eintragen sollten, was ich vor lauter "Stress" die Tage vorher natürlich vergessen habe. Eingefallen ist mir das dann als wir schon im Flieger saßen.
Folgende Eindrücke schildern meine persönliche Sicht der Dinge und mögen nicht in allen Ecken Ägyptens uneingeschränkt zutreffen, ich schildere aber trotzdem mal wie sich mir die Lage dargestellt hat.
Lustig wurde es bereits bei der Ankunft morgens um drei weil unsere Koffer nicht kamen. Ich habe dann irgendwann einen Anruf von der Autovermietung erhalten ob ich im Flieger gesessen bin weil der ja schon längst da sei. Also bin ich mal aus dem Sicherheitsbereich raus und habe den Wagen geholt während der Rest unserer kleinen Gruppe am Gepäckband stand und auf die Koffer gewartet hat.
Diesmal habe ich wieder einen Renault bekommen, der sehr ägyptisch an allen Ecken und Enden verkratzt und verbeult war, einen Riss in der Scheibe hatte und dessen hinterer, linker Reifen Luft verloren hat. Und vor allem: ohne Aufkleber der Autovermietung (!). Genau so ein Auto wollte ich haben, da ich keinen gesteigerten Wert darauf gelegt habe, sofort überall als Tourist erkannt zu werden. Der Mitarbeiter von Europcar (die buche ich immer und der Mitarbeiter kennt mich mittlerweile schon) hat das Übergabeformular sehr akribisch ausgefüllt und das möchte ich nicht vorenthalten:


Sehr witzig. Er hat dann noch gemeint: "you know this country, this is Egypt and this is normal". Als ich wieder in den Sicherheitsbereich zurück bin (und auch das ging problemlos, das sollte man mal in München probieren, aber ich war auch sehr nett zu dem Polizisten, der da saß und schlief und durch mich geweckt wurde) war relativ schnell klar, dass unsere Koffer in Frankfurt beim Umsteigen hängengeblieben sind. Scheinbar ist das ein typisches Frankfurt-Problem weil bei den zwei Mal, wo mir das passiert ist, musste ich jedes Mal in Frankfurt umsteigen.
Wir sind dann absolut problemlos (nur diesmal erstmalig auf Anraten hin mit verschlossenen Türen) durch das nächtliche (oder eher frühmorgendliche) Kairo zum Kloster der Borromäerinnen gefahren, wo wir auch diesmal wieder nächtigen konnten und wo man uns bereits erwartet hat. Dort wurden wir dann auch mit der notwendigen Wäsche versorgt um zumindest die erste Zeit überbrücken zu können. Nach einer kurzen Nacht  sind wir dann erst mal auf die typische Runde gegangen: Tahrirplatz, Nil, Khan Kalili. Vorher habe ich mir mal das Auto näher angeschaut, das war echt mal eine Schau. Mir hats gefallen mit all seinen Kratzern, Beulen und sonstigen Kampfspuren.

  
Bereits zu nächtlicher Stunde im Bett war mir ausgefallen, dass es in der Straße hinter dem Kloster, die zum Innenministerium führt, so ungewohnt ruhig war. Normalerweise fahren da die Autos über so eine Rinne, in der die Tyre Killer aufbewahrt werden und die ist mit so einem Metalldeckel gesichert, der einen Höllenlärm veranstaltet wenn man drüberfährt. Der Grund für die Ruhe war schnell gefunden:


So wie ich das sehe, hat man da eine Mauer erbaut um die Demonstranten abzuhalten, die vom Tahrirplatz erbost in Richtung Innenministerium gehen. Wenigstens ist sie schön bemalt:


Schön bemalt ist auch die Mauer der American University Cairo, die permanent als Fotohintergrund für Ägypter herhalten muss. Wir haben ein paar Mal angehalten um nicht durchs Bild zu laufen.



Was mir gleich aufgefallen ist war die in meinen Augen wieder massive Polizeipräsenz im Vergleich zu den beiden Besuchen im letzten Jahr. Die dürfte mittlerweile wieder prärevolutionäre Züge angenommen haben. Auch hatte ich den Eindruck, dass man sich im Straßenverkehr wieder mehr an die Weisungen der Verkehrspolizei hält. Ich wollte auf jeden Fall über eine rote Ampel fahren und es war relativ schnell klar, dass ich das besser nicht tun sollte. Der touristische Teil des Bazars war geöffnet aber wegen des Opferfestes war der nichttouristische Teil ziemlich verwaist, ein ungewohntes Bild. Deswegen konnten wir diesmal auch leider keine Gewürzgroßbestellung aus Nürnberg abarbeiten.


Am späten Nachmittag sind wir dann nochmal in die Unterkunft und anschließend zum Abendessen ins Arabesque. Wegen des Opferfestes war auf den Straßen rund um den Tahrirplatz die Hölle los. Ein Vorankommen war kaum möglich, die Talaat Harb Straße war so voller Menschenmassen, dass an eine Durchfahrt mit dem Auto nicht zu denken war. Einige haben es trotzdem versucht, hupend und schimpfend, in regelmäßigen Abständen ist ein Feuerwerkskörper in unserer Nähe explodiert, der natürlich in keinster Weise europäischen Sicherheitsbestimmungen entsprochen hat und das Ganze wurde noch von hunderten trötender Vuvuzelas gekrönt, welche die Ägypter scheinbar für sich (ganz neu) entdeckt haben. Herrlich !!! Ich habe mal versucht, das Ganze in der Talaat Harb zu filmen, wurde dann aber eingebremst. Am Tahrirplatz hat es dann geklappt, dort war aber wesentlich weniger los, der war fast schon menschenleer...




Anschließend galt es dann noch, den traditionellen Friseurbesuch beim Hero Egypt zu absolvieren. Hero Egypt deswegen weil der gute Mann seiner Aussage zufolge eine tragende Rolle bei der Revolution und den Nachwirkungen eingenommen hat und mir jedes Mal voller Stolz die Zeitungen zeigt und die Videos der Fernsehübertragungen vorspielt, in denen er zu sehen ist. Ganz besonders stolz ist er auf ein Schreiben der Amerikanischen Universität, die ihm dafür dankt, dass er während des politischen Umbruchs stets ein wachsames Auge auf den Campus hatte. Ich bin bei jedem Kairobesuch bei ihm und spare mir die Friseurbesuche extra auf. Nachdem mein Rasierer auch im Koffer war, habe ich ihn gebeten, mir die Bartstoppel wegzumachen. Wieso auch immer hat er das zunächst trocken versucht, was natürlich in die Hose ging und blutig endete. Also dann anständig und mit Schaum und das Ergebnis war wesentlich besser. Irgendwann einmal habe ich Bilder abgezogen, um sie in den Wohnwagen zu hängen und da war auch eines von ihm und mir dabei. Marie hat dann aber protestiert und gemeint, dass sie das da eigentlich nicht hängen haben will, was so betrachtet auch irgendwie wieder verständlich ist. Also habe ich ihm das mitgebracht und das steht scheinbar seitdem bei ihm auf dem Rasiertisch. Auf jeden Fall kam mal irgendwann einer rein, schaut mich an und meint: "Hei, das ist ja der Typ auf Deinem Bild". ;-)
Anschließend sind wir dann zurück ins Kloster, da der Tag lang und die Nacht kurz war.


Morgens um fünf sollten die Koffer kommen, wir waren gespannt. Man hat uns auch gleich gesagt, dass wir nicht aufstehen bräuchten, das würden die Schwestern für uns übernehmen, da es langsam mal an der Zeit sei, dass wir unser Schlafdefizit aufholen. Widerrede zwecklos, sehr nett ! 
Am nächsten Morgen waren die Koffer dann auch wirklich da, ich hatte eindeutig zu wenig Vertrauen in dieses kleine Baggage-Tracing Zettelchen. Verrückt gemacht haben wir uns aber auch nicht, es hätte auch nicht viel gebracht außer Urlaubsärger und den konnten wir nicht gebrauchen. 

  
Anschließend ging es dann erst einmal in die christliche Kirche. Nachdem alle deutschsprachigen Priester ausgeflogen waren, gab es die Messe auf italienisch, was etwas mühsam war. Anschließend haben wir noch ein Hotel besichtigt, das ich gegebenenfalls nächstes Jahr buchen möchte und dann ging es zu den nervigen Pyramiden. Ich müsste das nicht unbedingt jedes Mal haben, sehe aber auch ein, dass für jemanden, der zum ersten Mal in Ägypten ist ein Kairobesuch ohne Pyramiden kein vollwertiger Besuch ist. Die nervigen Kameltreiber, die einem weismachen wollen, dass die Zufahrt zum Pyramidenplateau gesperrt ist und man deswegen unbedingt ein Kamel nehmen sollte, haben wir traditionsgemäß mit dem Auto umgemäht, die springen dann schon auf die Seite wenn sie merken, dass man nicht bremst. Ansonsten habe ich die Pyramiden so noch nie erlebt: Menschenmassen ohne Ende. Das nimmt ordentlich Druck aus der Sache und man kann sich da dann sogar relativ frei bewegen. 




An den Pyramiden habe ich dann auch bemerkt, dass der linke hintere Reifen unseres Mietwagens Luft verliert und schon leicht platt war. Luftstationen finden sich in Ägypten nicht wirklich an jeder Ecke aber ich hatte Hoffnung, dass wir an der Esso-Tankstelle Erfolg haben würden, die uns schon 2009 mit einigen westlichen Produkten (Milka, Ferrero und so Zeugs) den Nachmittag im Hotel versüßt hat. Ich wurde nicht enttäuscht und gleich mal Zeuge einer ägyptischen Straßenszene. Ein Taxifahrer wurde nicht so schnell bedient wie er das erwartet hätte und da sind natürlich gleich mal die Emotionen hochgekocht. Eh klar. Dann kam der Chef und hat den Luftfüller geschimpft und der war dann so in seiner Ehre gekränkt, dass er gleich den Dienst quittiert hat. Essojäckchen ausgezogen, auf den Boden geworfen und weg war er. Da es aber an Arbeitskräften nicht mangelt hat es keine Minute gedauert bis ein Nachfolger gefunden war. Der hat das Jäckchen aufgehoben, angezogen und weiter gings. Um ganz sicher zu gehen, dass es diesmal länger hält hat er alle 4 Reifen jeweils auf 3 Bar aufgepumpt ;-).  
Abends ging es dann noch zum Essen und anschließend in der wieder prall gefüllten Talaat Harb Straße zum Koueider, DEM netten Fachgeschäft für Baklava von nebenan, wo wir uns für die nächsten Wochen eingedeckt haben ;-).
Zwei Tage Kairo waren genug, wir wollten uns ja auch noch erholen und so sind wir dann über Suez auf den Sinau gefahren, Ziel Nuweiba/Tarabin. Das Auswärtige Amt rät von Reisen innerhalb Ägyptens ab und sperrt den Sinai für Touristen komplett - mit Ausnahme der allseits bekannten Hotelbunker. Bis Suez lief alles problemlos, genau so wie sonst auch immer. Der Kanaltunnel wird mittlerweile nicht mehr so extrem streng bewacht wie noch letztes Jahr, die Durchfahrt erinnerte an 2009. Dennoch war natürlich Militärpräsenz vorhanden. Im Vorfeld hat man uns gesagt, dass die direkte Verbindungsstraße zwischen Suez und Taba aus Sicherheitsgründen für Ausländer gesperrt sei, da ist es in letzter Zeit sporadisch zu Überfällen und Entführungen gekommen. Man hat uns aber auch gesagt, dass einem manchmal die Fahrt genehmigt wird, es aber sein kann, dass man auf halber Strecke umkehren muss. Das wollten wir nicht riskieren und haben den etwas kürzeren Umweg in Richtung Sharm el Sheikh in Kauf genommen jedoch gehofft, dass wir über das Katharinenkloster abkürzen können. 


Ich will da nichts verharmlosen, ich weiß um die Vorkommnisse auf dem Sinai und habe im Vorfeld auch die Reisehinweise diverser Auswärtiger Ämter studiert aber zumindest auf dieser Strecke war die Situation sicher und auch die Polizei hat für die nötige Sicherheit gesorgt. Es gab zahlreiche Checkpoints, bei denen wir außerordentlich freundlich und entgegenkommend behandelt wurden. Leider hat man uns aber nicht erlaubt, bei Ras Abu Rudeis in Richtung Katharinenkloster abzubiegen. Also erlaubt hätte man es uns schon, der Polizist wollte jedoch meinen Führerschein und den Fahrzeugschein als Pfand und das wollte ich nicht. Und so mussten wir den Umweg über Sharm und Dahab in Kauf nehmen und das sind immerhin fast 200 Kilometer mehr. Es ging relativ flott voran weil ich mich geschwindigkeitsmäßig an den Ägyptern orientiert habe, 90 sind erlaubt, wir waren immer so zwischen 130 und 150. Nachdem diese Strecke sehr gut ausgebaut ist, ging das auch. 
Irgendwann sind wir dann auch an einem der sehr wenigen Orte angekommen, an denen ich mich auch so wirklich erholen und komplett abschalten kann, an unserem Hotel in Tarabin, das uns 2009 nach der denkwürdigen Überquerung des Roten Meeres und der anschließenden Fahrzeugeinfuhrprozedur nachts um eins so freundlich aufgenommen hat und das wir damals nur sehr schweren Herzens verlassen haben. Wir haben damals spontan noch einen Tag drangehängt und fahren seitdem regelmäßig dorthin. Samer, den Besitzer kennen wir mittlerweile ganz gut und sein Konzept "your second home" geht sehr gut auf. Alles läuft ohne Stress. Frühstück gibt es bis 11.30 Uhr, dass man auch ausschlafen kann, Strand direkt nach Verlassen des Zimmers, eigentlich ist das ganze Hotel ein einziger Strand. Alles sehr ruhig und friedlich und man kann nahezu rund um die Uhr Essen bestellen und zwar an jeden und wirklich jeden Ort innerhalb der kleinen Anlage. 




Ich habe die Tage ausschließlich mit Essen, Schlafen, Schnorcheln (ja, dort gehe sogar ich mal ins Meer) und Lesen verbracht. Na ja, fast, ein Highlight mussten wir natürlich noch haben: auf dem Sinai herrschte akute Benzinknappheit und unser Tank war leer. Wir haben drei Tage auf den Tanklaster gewartet, waren dann zur angegebenen Zeit an der Tankstelle und da gab es gleich das nächste Highlight: Schlagen von Autos, der Tanklaster wurde noch entleert. Da gibt es dann die, die brav warten und diejenigen, die meinen, sie müssen gar nicht brav warten. Die fahren vor, quetschen sich dazwischen oder stellen sich von der anderen Seite aus an. Das ist alles kein Problem, solange man nicht tanken kann, ist alles ruhig aber sobald es das geringste Anzeichen gibt, dass man tanken kann, bricht das absolute Chaos aus. Hupen, Drängeln, es kommt Bewegung in die ganze Sache. Die Hälfte der Autos ist übrigens gleich wieder weggefahren, die brauchten gar kein Benzin, sind da wohl nur hin weil sich da etwas gerührt hat. Irgendwann bricht dann mal ein Streit aus zwischen denen, die brav gewartet und denen, die sich vorgedrängelt haben. Wir haben das leicht amüsiert beobachtet und darauf gewartet, dass dann bald mal die Faust irgendwo fliegt, bis der nette Herr vor uns gemeint hat, dass wir alle umdrehen müssten weil sich die Schlange gerade dummerweise so gebildet hätte, dass das Tankloch auf der falschen Seite ist und der Schlauch fix sei, also nicht viel Spielraum lässt. Wie macht man das also wenn man nicht möchte, dass sich beim Wenden jemand dazwischendrängelt ? Man wendet so, dass zwischen Vorder- und Hintermann maximal 10 cm Platz bleibt. Haben wir dann auch gemacht und beinahe noch den netten Herren zusammengefahren, der immer wieder mal zwischen mich und sein Auto gesprungen ist weil ich natürlich die 10 cm nicht eingehalten habe. Ja wie auch ? Auf jeden Fall hat er das gemanagt und irgendwann waren wir dann auch mal dran. 40 Liter, 10 Euro. Ich bin mal gespannt, wann die Regierung die Benzinsubventionen für Ausländer aufhebt, eigentlich kann das gar nicht gehen.    
Am nächsten Tag hieß es dann morgens um 6.00 Uhr Abschied nehmen. Und natürlich war der Reifen hinten schon wieder platt. Wo sollte ich jetzt um diese Uhrzeit Luft hernehmen ? Die Tankstelle hatte geöffnet aber keine Luft. Im Hafen von Nuweiba bin ich dann fündig geworden, Gott sei Dank. So hätte ich nicht fahren brauchen. Gab wieder geschmeidige 3 Bar in jeden Reifen. 
Ein weiteres Problem war, dass ich nicht bedacht hatte, dass es vielleicht auf dem gesamten Sinai benzintechnisch nicht viel besser aussehen könnte und das hat es dann natürlich auch nicht getan. Und so sind wir mit 4,5 Liter Restsprit im Tank in Suez angekommen wo wir glücklicherweise bedient werden konnten, wenn auch nur mit 90 Oktan. Hätten wir dort kein Benzin bekommen, hätten wir echt mal ein Problem gehabt. Bis zum Flughafen waren es nämlich noch gut 100 Kilometer und dieses kleine Abbild von einem Auto hat immerhin 8,5 Liter gebraucht. Auf der Gegenseite war der Kanaltunnel dann auch wesentlich strenger bewacht. Wir mussten raus und wurden durchsucht. Also nicht wir, eher unsere Koffer und davon auch nur einer. Nachdem geklärt war, für was die Dinge im Koffer gut waren, konnte es dann auch weitergehen. Also fast gleich, ich habe bislang vergessen zu erwähnen, dass der Kofferraum bei unsachgemäßer Schließung nicht zubleiben wollte und das jedes Mal eine kleine Reparatur nach sich gezogen hat um diesen misslichen Zustand zu beheben. Der Soldat hat mir belustigt zugeschaut. Vor uns war dann ein jordanischer LKW im Tunnel, der jedem deutschen TÜV-Prüfer noch vor der Inspektion beim bloßen Anblick einen schnellen Herztod beschert hätte: keine Rücklichter, stinkende Bremsen, gebrochener Heckabschluss, ein zerplatzter Reifen (hat den Fahrer aber absolut nicht gestört) und hinter dem ging es dann mit 20 km/h her, schneller ging nicht und jedes Mal wenn er Gas gegeben hat kam eine derartige Ölwolke aus dem Auspuff, dass wir für Sekunden im Blindflug unterwegs waren. Klingt beängstigend, ich finde das alles herrlich.      
Natürlich hat das jetzt keine besonders hohe Aussagekraft weil meine Einblicke in das Land mehr als beschränkt waren aber ich persönlich sehe keinen großen Unterschied in der Sicherheitslage zu der Zeit vor der Revolution. Natürlich waren wir wachsam und aufmerksam und sind kein Risiko eingegangen aber die Menschen waren nett, freundlich und hilfsbereit wie immer und zumindest auf mich hatte es den Eindruck, dass der Staat alles in seiner Macht stehende unternimmt um für die Sicherheit zu sorgen. Zumindest dort wo wir waren ist das auch gelungen.     
Der Rest ist schnell erzählt. Auto abgeben, Einchecken, Einkaufen im Duty Free und ab nach München. Diesmal kamen sogar unsere Koffer mit, ging ja nicht über Frankfurt. Und nächstes Jahr wieder, diesmal sogar schon im April. 


    

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