Gegen Ende der Arbeiten am Bora wurde ich dann zunehmend so pingelig, dass ich mich irgendwann mal selbst einbremsen musste. Erstens sollte der ja irgendwann auch mal fertig werden und ich hatte ehrlich gesagt auch langsam genug und zweitens wird das auch kein Neuwagen mehr zumal er ab demnächst dann wieder im Alltag bewegt wird und sicher ganz schnell die ein oder andere Blessur davontragen wird.
Bis dahin war aber trotzdem noch Einiges zu tun. Der Vorbesitzer hatte noch eine ganze Reihe an Andenken hinterlassen, die es bestmöglich auszumerzen galt.
Ein VW-Klassiker ist auch dieses Füllstück in den hinteren Türen, das eigentlich bei fast jedem Fahrzeug rostet, an dem es verbaut ist.
Das gibt es einzeln zu kaufen, ist auch gar nicht mal so teuer aber der Austausch ist mit einigem Aufwand verbunden.
Dieser Aufwand lohnt sich im Endeffekt aber ;-).
Langsam wurde es dann Zeit, das Projekt zu beenden und so habe ich mit dem etwas umfangreicheren Kundendienst begonnen. Und schon kam das nächste Schmankerl zum Vorschein. Als ich die Ölablassschraube herausdrehen wollte und das schon mal nicht so leicht und schon gar nicht von Hand ging, da hatte ich schon so eine böse Vorahnung. Als dann noch Späne mitkam war die Vorahnung auch bestätigt: Gewinde in der Ölwanne vernudelt. Ein Blick ins Kundendienstheft hat dann alle offenen Fragen beantwortet. Das hatte ich jetzt ehrlich gesagt in meiner ganzen Schrauberkarriere auch noch nicht.
Ich wollte mich da jetzt nicht allzu lange aufhalten und auch nicht mit Reparaturversuchen herumexperimentieren, also habe ich gleich eine neue Ölwanne verbaut.
Der Ölstandssensor hat mich etwas stutzig gemacht. Laut M-Nummern ist der Bora nicht für den Longlife-Service ausgelegt, der Sensor spricht aber eine andere Sprache. Ebenso das Modelljahr. Ich habe aber ausnahmslos Longlife-Kundendienstkomponenten verbaut. Und das Öl ist auch Longlife. Bislang ging der aber alle 15.000 Kilometer in die Werkstatt zum Kundendienst. Ich habe aber keine Lust, dass meine Schwester jetzt jedes Jahr bei mir auf der Matte steht. Kurzum: programmieren ließ er sich auch und jetzt habe ich den nach fast 220.000 km und 13 Jahren mal auf Longlife umgestellt.
Heute war dann die letzte, abschließende Probefahrt nach Nürnberg. Hei, das Ding ist gar nicht schlecht. 5,7 Liter bei zügiger Fahrweise und gehen tut der auch ganz gut. Okay, wenn bei 200 Schluss ist und der Antrieb nur auf 2 Räder geht, dann ist das nichts für mich aber für das was er hat, bietet und verbraucht ist das echt mal absolut in Ordnung. Und die hohe Kilometerleistung merkt man dem wirklich nicht an. Scheint so als ob VW da wirklich mal Qualität produziert hätte. Morgen kommt er dann weg.
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