Sonntag, 24. Mai 2015

Alles rund um Lack ist nicht so wirklich mein Ding

Aber es hilft ja nichts. Die Schramme hinten rechts musste ja irgendwie raus. In mehreren Spachtel- und Schleifdurchgängen habe ich versucht, den Zustand möglichst wieder so herzustellen,  wie er da eigentlich herrschen sollte.



Das sieht jetzt nicht wirklich so aufwändig aus, hat sich aber über die ganze letzte Woche hingezogen. Ich mache das nicht so wirklich gerne und so waren die Arbeitseinsätze relativ kurz. Ist sowieso besser für den Spachtel, wenn der sauber durchtrocknen kann.

An diesem Wochenende wurde es dann allerdings ernst. Auch wenn der Sprühnebel bei Dosenlackierung nicht ganz so krass ist wie bei Lackierung  mit der Spritzpistole, habe ich dennoch mal großräumig abgeklebt. Namhafte Künstler bekommen für sowas viel Geld.



Und dann konnte auch schon der Grundierfiller aufgetragen werden. Rot ist bei weißem Decklack nicht so wirklich angeraten, leider hatte ich aber nichts anderes zur Hand. Muss also auch so gehen.


Das Ganze musste dann erst mal ordentlich durchtrocken, bevor ich die Fillerschicht am Folgetag anschleifen konnte. Ich habe da nicht wirklich die ausreichende Geduld, habe mich aber meinem Schicksal gefügt.

Lackierung mit der Pistole ist am Besten, das ist unbestritten. Bei kleineren Partien greife ich aber gerne zum Spraymaxx-System. Die Stelle hier war grenzwertig und von der Größe her so, dass ich die gerade noch so mit der Dose lackieren wollte und konnte. Mich nervt die Anrührerei der Farbe im Becher. Das kleckert und tropft, da muss das Verhältnis von Lack, Härter und Verdünnung stimmen, das muss dann auch gleich verarbeitet werden und ist doch ziemlich aufwändig. Dann hat man den Farbnebel überall hängen und ohne Maske geht da auch nichts.
Das Spraymaxx-System ist quasi eine Lackierpistole in Dosenform. So wie bei den Einwegkameras früher. Man kann sich den Lack im gewünschten Farbton anmischen lassen und über die Spezialdüse dann auf die zu lackierende Stelle auftragen. Da gibt es dann noch so einen Adapter, mit dem sich das sogar noch ganz bequem verarbeiten lässt.

   
Das mit dem Lack ist auch so eine Sache. Seit einigen Jahren ist Acryllack für die Fahrzeuglackierung verboten. Dumme Gesetze brauchen pragmatische Lösungen. Leider habe ich beim Kauf nicht darauf geachtet, dass ich auch wirklich Lack auf Acrylbasis bekomme und habe Wasserlack geliefert bekommen. Damit habe ich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Sowohl ganz positiv als auch ganz negativ. Ich war also gespannt, wie und ob das funktionieren wird. Beim letzten Mal hat der Lack so ausgesehen wie marmorierte Ostereier. Also unbrauchbar. Diesmal hat es aber ganz gut funktioniert. Ich hatte den Silikonentferner in Verdacht und den besser mal weggelassen. Ob es jetzt letztendlich auch daran lag, weiß ich nicht.  


Es fällt auf, dass der Lack recht stumpf wirkt. Das liegt daran, dass die Lacke auf Wasserbasis wie Metalliclacke auch eine Deckschicht mit Klarlack brauchen. So wie ich das sehe, ist der Klarlack aber wieder auf Acrylbasis und deswegen verstehe ich die Gesetzgebung da noch viel weniger. Aber gut, ist halt so. Bei Klarlack ist der Grat zwischen zu wenig mit Orangenhaut und zu viel mir Läufern sehr schmal. Diesmal habe ich diesen Grat nicht erwischt. Ich hätte mehr Licht gebraucht, dann hätte ich das besser gesehen. Das ist mir aber auch erst zu spät aufgefallen. Das läuft dann so: man steht vor dem Auto, ist ganz zufrieden und plötzlich entsteht da eine Rotznase. Da kann man echt zusehen. Früher bin ich da dann jedes Mal halb ausgerastet, allerdings gibt es da einen Trick. Den habe ich auch diesmal angewendet: Klarlack in rauen Mengen draufsprühen (geht aber nur in der Nähe von Kanten), bis er von der Karosserie tropft. Irgendwann tropft auch der Läufer mit runter. Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin alles in allem ganz zufrieden. Ich bin ja kein Profi und dafür ist das echt ganz gut geworden.

 

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