Mittwoch, 20. Februar 2019

Mängelliste Zündung und Tacho

Die Behebung der auf der Tour nach Meidum aufgetretenen Mängel stand ganz oben auf meiner to-do-Liste.
Mein Teilehändler hatte sowohl für den wackelnden Zündverteiler als auch für die kaputte Polklemme einen passenden Lösungsansatz parat.

 
Mit diesem Teil ließ sich der Zündverteiler wieder so fixieren, dass er stabil in der Aufnahme im Motorblock sitzt. Die nicht ganz passgenaue Verteilerkappe habe ich ausgebaut und gegen eine vom Passat 32b getauscht, die ein Fehlkauf war, weil die Aufnahme für die Zündstecker zu schmal war. Die passte beim Bus dafür wie für ihn gemacht und sitzt jetzt wesentlich strammer, der Motor schnurrt wieder wie ein Kätzchen. Ich habe damals versehentlich bei der Bestellung eine Kappe für Vorfaceliftmodelle bestellt, die beim Facelift nicht passt, was aber wiederum erklärt, wieso sie beim T2 passt.

Der anschließende Tausch der Polklemmen war dann das geringste Problem.


Blieb nur noch der Tacho. Den habe ich mir für einen Donnerstag Nachmittag auf das Programm gesetzt. Ein perfekter Beginn des Wochenendes.
Der Ausbau ist ziemlich selbsterklärend und so hatte ich die Gesamte Instrumenteneinheit in ihrer ganzen staubigen Pracht auch ziemlich schnell vor mir liegen.


Nachdem der Kilometerzähler nach wie vor funktionierte, war es klar, dass der Schaden wirklich dem Geschwindigkeitsmesser zuzuschreiben war und nicht etwa der Tachowelle.
Einen passenden Ersatz erhoffte ich mir, bei meinem Teilehändler um die Ecke zu finden. Also habe ich den Tacho ausgebaut und mich damit gleich auf den Weg gemacht.   

Wir schwingen aber nicht immer im Gleichtakt, mindestens bei der Hälfte meiner Besuche bei ihm stehe ich vor verschlossenen Türen, weil er gerade beim Beten ist. Irgendwie erwische ich immer genau die Gebetszeiten. So lange kann das aber ja nicht dauern und so habe ich es mir vor seinem Laden gemütlich gemacht.

 
Das Schöne hier ist - auch wenn es zugegebenermaßen manchmal etwas anstrengend ist -, dass man nie alleine ist. Gut, es nervt schon ein bisschen, wenn mir bei kniffligen Reparaturen - wenn beispielsweise die Schraube mal wieder  versteckt angebracht ist und die Finger sich durchbiegen - immer wieder mal jemand über die Schulter schaut und meine Tätigkeit mit very good! Veeeery good! kommentiert.
In diesem Fall kam der Nachbar an, der Farag sei gerade beim Gebet, aber so lange könne das ja nicht dauern, er macht mir jetzt mal einen Tee zur Überbrückung. Pflichtgemäß drei Mal abgelehnt, aber er meinte es ernst. So ließ sich dann die Wartezeit ganz angenehm überbrücken.

 
Als das Gebet beendet war und mein Händler ganz gemütlich angeschlichen kam, hat er dann erst einmal das Gesicht verzogen. Er verkauft die Instrumenteneinheit ja eigentlich nur komplett, denn wer kauft schon den Rahmen wenn er ganz am Ende ohne Bestückung übrig bleibt?
Aber weißt was, meinte er, Du bist ja mein Freund. Und so hat er begonnen die Sechskantschrauben an der Gehäuserückwand mit dem in meinen Augen ungeeignetsten Werkzeug zu lösen: mit einer Zange. Aber auch da bin ich mittlerweile recht schmerzfrei.


Tacho raus, mit einer Schweißelektrode auf Funktion getestet und für gut befunden und den defekten Tacho eingebaut. Für 10 Euro war er meiner.

Und er funktioniert wirklich:


Und somit waren alle Schäden der Tour nach Meidum behoben. Halt, da war aber noch was mit der unzureichenden Aufladung der Batterie:


Mist! Das muss aber jetzt noch warten, denn ich hatte mein Autoschrauberkontingent mit Donnerstag Nachmittag, Freitag und Samstag Vormittag schon mehr als ausgereizt. Jetzt war die Familie dran.
Da man hier nirgends so wirklich spazierengehen kann, hatten wir uns den Al Azhar Park als Ziel ausgesucht. Eigentlich eine Schande, dass wir da in bald drei Jahren Kairo noch nicht gewesen sind.

Der Bus ist einfach herrlich: Tür auf, Kinderwagen rein, Tür zu, auf geht's! 


Der Park selbst wurde erst 2005 angelegt, vorher befand sich an der Stelle eine Mülldeponie. Er liegt für kairoer Verhältnisse recht idyllisch zwischen der Al Azhar Moschee und der Zitadelle.



Man kann da auch wirklich schön abendessen. Der Bus ist gerade noch so angesprungen. Die nächste Baustelle wartet also schon...

2 Kommentare:

  1. Ich liebe deine Beiträge.
    Insbesondere die Einsichten in den ägyptischen Alltag aus Sicht eines Teutonen. Herrlich. Vielen Dank für die gute Unterhaltung!

    Herzliche Grüße
    Adrian
    https://adrian.kochs-online.net

    P.S.: Wie lange bist du eigentlich noch dort?

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  2. Hallo Adrian,

    das freut mich, vielen Dank! Es ist aber auch wirklich spannend hier. Diese Woche habe ich die Freistellung für die nächsten drei Jahre erhalten. Es geht noch ein bisschen weiter...

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